Die Biologie der Sparsamkeit

Von Nora Bauer · 13.09.2009
Sparsamkeit bedeutet: maßvoller Umgang mit Ressourcen. Der Sparsamkeit haftet alles mögliche an: Bürgerlichkeit, Spießigkeit, Tugendhaftigkeit, protestantische Ethik und kapitalistischer Geist, aber auch Mangel und Einschränkung bis zur Knauserigkeit. Wer spart, muss unter Umständen auf die Erfüllung eines Wunsches lange warten.
In dieser Geduld liegt etwas, was dem Wunsch und seiner Erfüllung unter Umständen einen anderen Sinn verleiht, der über den eigentlichen Wunsch hinausgeht. In der Sparsamkeit liegt dann so etwas wie eine erzieherische Aufgabe. Daneben gibt es eine Theorie, die Sparsamkeit zur angeborenen Fähigkeit erklärt. Es könnte also sein, dass die Sparsamkeit als Teil des menschlichen Vorsorge- und Versorgungs-Programms biologischen Ursprungs ist, ein evolutionäres Prinzip, das der Spezies das Überleben in schlechten Zeiten instinktiv sichert.