Zum einen zerren die anderen Planeten ein wenig an der Bahn der Erde, zum anderen zwingt der Mond die Erde zu einer Bewegung um den gemeinsamen Schwerpunkt. Aber nur dieser gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond bewegt sich nach den Kepler-Gesetzen auf einer Ellipsenbahn um die Sonne.
Wenn etwa bei Neumond Sonne und Mond gemeinsam am Tageshimmel stehen, rückt die Erde im Gegenzug etwas weiter von der Sonne ab. Bei Vollmond steht der Mond dagegen der Sonne am Himmel gegenüber, und dann rückt die Erde etwas näher an die Sonne heran.
Entscheidend ist also die Mondphase zu der Zeit, zu der der gemeinsame Schwerpunkt von Erde und Mond durch den sonnennächsten Punkt zieht. Weil gestern um 3 Uhr 24 Vollmond war, befindet sich die Erde derzeit etwas näher an der Sonne als der gemeinsame Schwerpunkt.
So schrumpft die Entfernung Sonne-Erde in diesem Jahr auf einen geringfügig kleineren Wert als etwa im Vorjahr oder Anfang nächsten Jahres. Trotzdem erscheint die Sonne heute nicht besonders groß, sie zieht keineswegs als Supersonne über den Himmel. Denn der scheinbare Sonnendurchmesser ist heute nur etwa um fünfundzwanzig Millionstel größer als im Vorjahr - und das bleibt nicht nur dem Betrachter mit bloßem Auge verborgen.