Donnerstag, 25. April 2024

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Die EU, Galileo und Copernicus
Himmlisches Europa

Die EU-Kommission hat ab 2021 16 Milliarden Euro für Raumfahrtaktivitäten beantragt. Knapp zehn Milliarden davon entfallen auf das Navigationssystem Galileo, rund sechs Milliarden sind für das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus vorgesehen. Die EU ist an mehr als 30 Satelliten im All beteiligt.

Von Dirk Lorenzen | 23.05.2019
    Der Erdbeobachtungssatellit Sentinel-3 (Zeichnung) widmet sich vor allem den Ozeanen.
    Sentinel-3 ist einer der Erdbeobachtungssatelliten des Copernicus-Programms von EU und ESA (Pierre Carril (ESA))
    Die Europäische Union hat ein starkes Raumfahrtprogramm – und zwar zusätzlich zu dem der Europäischen Weltraumorganisation ESA, die völlig unabhängig ist. In den Bereichen Erdbeobachtung und Navigation arbeiten EU und ESA eng zusammen.
    Die EU-Kommission hat für die nächste Sieben-Jahres-Periode ab 2021 sechzehn Milliarden Euro für Raumfahrtaktivitäten beantragt. Knapp zehn Milliarden davon entfallen auf das Navigationssystem Galileo, rund sechs Milliarden sind für das Erdbeobachtungsprogramm Copernicus vorgesehen. Schon jetzt ist die EU an mehr als dreißig Satelliten im All beteiligt, weitere dreißig könnten in den nächsten zehn Jahren hinzukommen.
    Start-Ups nutzen Galileo-Daten
    Die von den Satelliten gelieferten Daten sind in der Regel für alle Interessierten kostenlos verfügbar. So gibt es schon mehr als hundert Start-Up-Firmen, die Dienste auf Basis der Galileo-Daten anbieten. Das Unternehmen AppJobber etwa verteilt kleine Aufgaben, die an einem bestimmten Ort zu erledigen sind – zum Beispiel nachsehen, wie eine bauliche Situation ist oder ob bestimmte Produkte in Geschäften erhältlich sind. Die mit dem Bild gespeicherte Galileo-Position zeigt, wo genau die Nutzer, die eine kleine Belohnung erhalten, gewesen sind.
    Geplantes Netz der Galileo-Satelliten.
    Europas Satellitennavigationssystem Galileo ist inzwischen fast vollendet (ESA)
    Die umfangreichen Erdbeobachtungsdaten nutzen Hunderte Firmen für kommerzielle Zwecke. Das Unternehmen Planet ergänzt sie um die Bilder der eigenen Satellitenflotte. Planet, einst in Kalifornien gegründet, hat längst eine große Niederlassung in Berlin – wegen des stimulierenden Raumfahrtklimas in Europa.