Die Frau hinter der Puppe

Hermine Moos

49:44 Minuten
Der Künstler Oskar Kokoschka ließ sich im Revolutionswinter 1918/19 eine Alma-Mahler-Puppe von der Künstlerin Hermine Moss anfertigen.
Die Puppenmacherin Hermine Moos vor der Alma-Mahler Puppe in der elterlichen Wohnung, München 1919 © Universität für angewandte Kunst Wien, Kunstsammlung und Archiv, Oskar Kokoschka-Zentrum
Von Justina Schreiber · 29.06.2018
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Das nackte Weib mit den üppigen Brüsten. Eine Männerfantasie. Nur die Haut passt nicht ins Konzept. Sie erinnert an ein Eisbärenfell! Der liebeskranke Oskar Kokoschka ließ sich im Revolutionswinter 1918/19 eine Alma-Mahler-Puppe anfertigen. Seine schräge Obsession erregt bis heute Aufsehen.
Doch die berühmten Fotos von dem lebensgroßen Kuschelmonster hat nicht Kokoschka gemacht. Sie stammen von der Künstlerin, die auch die Puppe schuf: Hermine Moos. Für die Münchner Malerin interessierte sich allerdings bisher niemand. Sie beging schon 1928 mit 40 Jahren Selbstmord. Trug etwa Kokoschkas vernichtende Kritik an dem ,Fetzenbündel' dazu bei?
Die Autorin jagt seit Jahren der Puppenmacherin nach, um ihr immerhin posthum zur Rehabilitation zu verhelfen. Keine leichte Sache. Denn die Nazis radierten ihre Familie aus. Manche Spur verliert sich im Nichts.
Produktion: Dlf/BR 2018