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Die IAU und Deutschland
Später Beitritt in die Internationale Astronomische Union

1919 wurde die Internationale Astronomische Union gegründet. Die IAU ist der weltweite Dachverband der professionellen Himmelsforscher. Bei der Gründung kurz nach dem Ersten Weltkrieg waren allerdings Deutschland, Österreich, Ungarn und einige weitere Staaten ausgeschlossen.

Von Dirk Lorenzen | 12.03.2019
Da waren auch Astronomen aus Deutschland und Österreich dabei: Gruppenfoto der IAU-Generalversammlung in Wien 2018
Da waren auch Astronomen aus Deutschland und Österreich dabei: Gruppenfoto der IAU-Generalversammlung in Wien 2018 (IAU)
Ab 1928 haben deutsche Astronomen aber als Gäste an den Versammlungen der IAU teilgenommen.
Vier Jahre später wurden die Statuten geändert und Deutschland hätte beitreten können. Doch die deutschen Astronomen diskutierten sehr kontrovers über eine Mitgliedschaft.
Es ging darum, welche Rolle die schon lange bestehende Astronomische Gesellschaft spielen sollte. Zudem sollte Deutsch eine offizielle Sprache auf internationalen Konferenzen sein.
Die Antennen-Galaxien, bei denen zwei Sternsysteme miteinander kollidieren, zeigen aufgrund dieser Kollision derzeit eine extreme Sternentstehungsrate.
Die IAU koordiniert weltweit die Erforschung des Weltraums (ESO)
Der eigens gegründete "Ausschuss der Deutschen Astronomen" kam 1932 zu dem Schluss, dass eine IAU-Mitgliedschaft zwar wünschenswert sei – aber damals wirtschaftlich unmöglich.
Erst 1951 wurde Gesamtdeutschland Mitglied der IAU. Als nationale Mitgliedsorganisation galt die Astronomische Gesellschaft. Dies änderte sich, als 1962 die DDR ein Mitgliedsland wurde.
In der Bundesrepublik war nun der "Rat Westdeutscher Sternwarten" die offizielle Vertretung der Astronomen. Mit der Einheit 1990 verschwand die DDR wieder aus der IAU. Deutschland ist dort nun über den "Rat deutscher Sternwarten" beteiligt – und über mehr als fünfhundert Astronominnen und Astronomen.