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Die Internationale Astronomische Union

Die Astronomen aus aller Welt haben sich 1922 in der Internationalen Astronomischen Union zusammengeschlossen - kurz IAU. Sie hat heute knapp 10.000 Mitglieder und ist die letzte Instanz, wenn es um Definitionen, Benennungen oder Standards in der Himmelskunde geht. Die IAU hat beratenden Status bei den Vereinten Nationen, die somit in den Genuss himmlischer Empfehlungen kommen.

Von Dirk Lorenzen | 02.08.2009
    Die IAU koordiniert die astronomische Forschung auf internationaler Ebene. Ganz wichtig ist die alleinige Entscheidungsbefugnis der IAU bei der Benennung zum Beispiel von Sternen oder Mondkratern. Skrupellose Geschäftemacher bieten an, Himmelsobjekte nach Wunsch der zahlenden Kundschaft zu benennen. Doch die gedruckte Urkunde ist nicht einmal ihr Papier wert, denn eine solche Benennung ist ungültig.

    Die weitreichendste Entscheidung hat die IAU im Jahr 1930 getroffen. Damals wurde der gesamte Himmel in 88 klar begrenzte Sternbilder eingeteilt. Bis dahin waren diese Grenzen recht willkürlich gezogen worden.

    Die am meisten beachtete, wenngleich wissenschaftlich völlig unbedeutende, Entscheidung fiel im Jahr 2006: Pluto wurde der Planetenstatus aberkannt. Er gehört seitdem zur Klasse der Zwergplaneten.

    Die Internationale Astronomische Union übernimmt die Patenschaft vieler großer Tagungen. Alle drei Jahre ist sie selber Großveranstalter. Dann ruft sie zur Generalversammlung, dem Weltkongress der Astronomen. Morgen ist es wieder so weit: Dann kommen in Rio de Janeiro für zwei Wochen die Astronomen aller Länder zusammen.

    Die Generalversammlung der IAU in Rio de Janeiro

    Die Internationale Astronomische Union