Die Gedichte mit euren Momentaufnahmen widmeten sich einerseits erinnernswerten Augenblicke mit einem besonderen Menschen oder auch der Frage von Vergänglichkeit allgemein.
Unsere Jury hat die schönsten Gedichte ausgewählt. Wir danken euch für eure Einsendungen und gratulieren den Gewinnern herzlich!
Im August geht es wieder um ein Ende, das Leitmotiv lautet: Der Tod.
Du und ich
Ich höre dich
Vom letzten Sommer sprechen
Und deine Worte zeichnen eine
Vergilbte Farbfotografie.
Ich sehe zu
Wie deine Nägel brechen
Und wie du krampfhaft dazu lächelst, fast
Als täten sie es nie.
Ich seh' uns beide
Unsern blassen Umriss nur
Als Zerrbild auf ein paar
Beschlagnen Spiegelscherben.
Ich seh' dich,
Hältst den Sand verzweifelt in der Uhr
Der doch nur eines, nämlich fliehen will
Und höre unsre Stunde sterben.
Ich hör dich
Leise mit mir sprechen
Will bleiben
Und weiß doch nicht wie.
Wir zwei
Ein blasses Wunschbild nur,
In einem Rahmen voller Kerben
Und ich sag leis'. Das ist es wohl,
Das ferne, bedrohliche "nie"
(Josefine Berkholz aus Berlin, Romain Rolland Oberschule, Klasse 9, Muttersprache: deutsch)
Vergänglichkeit
Vergänglichkeit, du zwingend Macht,
Ich lernt', dich nicht zu hassen,
Folget auch jedem Tag die Nacht,
Sie wird ihm neu verblassen!
Der Wandel, der in allem lebt,
Der ewig eilend vorwärts strebt,
Er einzig ist das wahre Heil,
Das uns auf Erden wird zuteil!
Was fest und starr dahinbesteht,
Wird nicht geschätzt, sein Sinn verweht, Drum muss vergänglich sein, Was uns will wirklich freu'n!
Der Schmerz über das Ende dann,
Er ist der Preis, den wir bezahl'n,
Den vielen schönen Jahr'n
Die glücklich wir einst war'n!
Doch jede Blüte, die vergeht,
Wird hundert weit'ren Saat,
So sieh, dass auch du fortbestehst,
in deiner Söhn' und Töchter Tat!
(Felicitas Gondesen aus Sörup, Bernstorff-Gymnasium Satrup, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache: Deutsch)
Fliege für einen Tag
Bei mir zählen schon Sekunden,
denn ich hab nicht so viel Zeit.
Würde gern die Welt erkunden,
doch als Eintagsfliege kommt man da nicht weit.
Bin kaum geschlüpft und aus dem Ei,
so jung und voller Tatendrang,
schon saus ich am Zaun vorbei
und mach so viel, wie ich nur kann.
Flog über Wies` und über Feld
spielte mit vielen anderen Fliegen,
fühlte mich wie ein kleiner Held,
konnte faul auf Blumenblättern liegen.
Ich lachte und tat alles was ich mag,
Und eines wurde mir dabei klar -
dass heute - der allerschönste Tag -
in meinem ganzen Leben war.
(Julia Große aus Stendal, Winckelmann-Gymnasium, Klasse 10, Muttersprache: deutsch)
Augenblick
Ich fühlt den Blick mich streifen,
er blickte mich nicht an,
ich konnt erst nicht begreifen,
wars Mädchen oder Mann?
Ich fühlt den Blick mich fassen,
für einen Augenblick;
Dann hat er mich verlassen
und kehrt nie mehr zurück.
(Oliver Riedmüller aus Fürth, Heinrich-Schliemann-Gymnasium, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
Ihr Haar
Voll Glück ist das Gemüt!
Im Spiel der Kerzen Schein
Ein jeder doch gleich sieht
IHR HAAR
so golden rein
Voll Wehmut ist das Herz!
Sieht sich auf all den Bildern
Heiße Tränen, kalter Schmerz
IHR HAAR
nun ist es silbern
Voll Trauer ist die Seele!
Die vor den Kerzen steht
Ihr Schein spricht, dass es fehle
IHR HAAR
das nun vergeht
(Julia Schlembach aus Wilburgstetten, Hariolf- Gymnasium, Klasse 10, Muttersprache: Deutsch)
Ferienbedingt haben uns auch im Juli weniger Gedichte aus dem Ausland erreicht. Daher hat die Jury im Juli aus den Beiträgen der PASCH-Schulen nur drei Monatsgewinnerinnen bestimmt:
Alles endet!
Ein Kind ist geboren,
bedeckt von Fröhlichkeit und Unschuld.
Die schönsten Tage unseres Lebens
vergehen schnell...
Schon sieht das Kind
kein Spielzeug mehr in seinem Zimmer.
Ein Junge ist geboren.
Leichtsinnig und vorurteilslos
findet er unendliche Neuigkeiten.
Aber die Zeit hört nicht auf,
und man muss auch
die Jugend verlassen.
Keiner kann die Welt stoppen.
Keiner kann die Zeit in ein Zimmer schlieben.
Sie läuft ohne Mühe.
Ein Erwachsener ist geboren..
Eine neue Zeit beginnt jetzt
ohne zu warten,
denn das Leben läuft weiter...
(Beatriz Albuquerque aus Amadora, Deutsche Schule Lissabon, Klasse 9, Portugal, Muttersprache: Portugiesisch)
Das Endgefühl
Die besten Zeiten enden
Das weiß jeder,
Aber würden sie nicht enden
Könnte man nicht merken
Dass es die besten sind.
In der Liebe,
Kommt auch ein Ende
Ein ungedachtes Ende
Aber das Endgefühl
Kann so schlecht wie gut sein.
Das gute Endgefühl
kann von Erleichterung sein
Aber das Endgefühl
ist nicht immer so!
Alles endet...
(Felícia Marques aus Odivelas, Deutsche Schule Lissabon, Klasse 9, Portugal, Muttersprache: Portugiesisch)
Das Meer
Ich verabschiede mich mit meinen Tränen
Mit den grossen und den ganz kleinen
Ich lasse sie hier ruhig liegen
Dass sie sich erfüllen
Ich lasse da all meine Gemüter
Und restlichen Gedanken
Dass im eiskalten Wasser
Meine Trauer versinke
Ich will Dich nicht lassen
Ich muss nur was besorgen
Einige Sachen noch erledigen
Mit meinem Leid abrechnen
Doch, vergiss mich nun
Denke an meine Spuren zurück
Ich war, ich bin, doch nicht bestehe
Du, mein Herzgeliebte - ade!
(Gracja Smykowska aus Radom, IV. Lyzeum "Im. Dra T.Chalubinskiego", Polen, Klasse 11, Muttersprache: Polnisch)
Unsere Jury hat die schönsten Gedichte ausgewählt. Wir danken euch für eure Einsendungen und gratulieren den Gewinnern herzlich!
Im August geht es wieder um ein Ende, das Leitmotiv lautet: Der Tod.
Du und ich
Ich höre dich
Vom letzten Sommer sprechen
Und deine Worte zeichnen eine
Vergilbte Farbfotografie.
Ich sehe zu
Wie deine Nägel brechen
Und wie du krampfhaft dazu lächelst, fast
Als täten sie es nie.
Ich seh' uns beide
Unsern blassen Umriss nur
Als Zerrbild auf ein paar
Beschlagnen Spiegelscherben.
Ich seh' dich,
Hältst den Sand verzweifelt in der Uhr
Der doch nur eines, nämlich fliehen will
Und höre unsre Stunde sterben.
Ich hör dich
Leise mit mir sprechen
Will bleiben
Und weiß doch nicht wie.
Wir zwei
Ein blasses Wunschbild nur,
In einem Rahmen voller Kerben
Und ich sag leis'. Das ist es wohl,
Das ferne, bedrohliche "nie"
(Josefine Berkholz aus Berlin, Romain Rolland Oberschule, Klasse 9, Muttersprache: deutsch)
Vergänglichkeit
Vergänglichkeit, du zwingend Macht,
Ich lernt', dich nicht zu hassen,
Folget auch jedem Tag die Nacht,
Sie wird ihm neu verblassen!
Der Wandel, der in allem lebt,
Der ewig eilend vorwärts strebt,
Er einzig ist das wahre Heil,
Das uns auf Erden wird zuteil!
Was fest und starr dahinbesteht,
Wird nicht geschätzt, sein Sinn verweht, Drum muss vergänglich sein, Was uns will wirklich freu'n!
Der Schmerz über das Ende dann,
Er ist der Preis, den wir bezahl'n,
Den vielen schönen Jahr'n
Die glücklich wir einst war'n!
Doch jede Blüte, die vergeht,
Wird hundert weit'ren Saat,
So sieh, dass auch du fortbestehst,
in deiner Söhn' und Töchter Tat!
(Felicitas Gondesen aus Sörup, Bernstorff-Gymnasium Satrup, Jahrgangsstufe 12, Muttersprache: Deutsch)
Fliege für einen Tag
Bei mir zählen schon Sekunden,
denn ich hab nicht so viel Zeit.
Würde gern die Welt erkunden,
doch als Eintagsfliege kommt man da nicht weit.
Bin kaum geschlüpft und aus dem Ei,
so jung und voller Tatendrang,
schon saus ich am Zaun vorbei
und mach so viel, wie ich nur kann.
Flog über Wies` und über Feld
spielte mit vielen anderen Fliegen,
fühlte mich wie ein kleiner Held,
konnte faul auf Blumenblättern liegen.
Ich lachte und tat alles was ich mag,
Und eines wurde mir dabei klar -
dass heute - der allerschönste Tag -
in meinem ganzen Leben war.
(Julia Große aus Stendal, Winckelmann-Gymnasium, Klasse 10, Muttersprache: deutsch)
Augenblick
Ich fühlt den Blick mich streifen,
er blickte mich nicht an,
ich konnt erst nicht begreifen,
wars Mädchen oder Mann?
Ich fühlt den Blick mich fassen,
für einen Augenblick;
Dann hat er mich verlassen
und kehrt nie mehr zurück.
(Oliver Riedmüller aus Fürth, Heinrich-Schliemann-Gymnasium, Jahrgangsstufe 11, Muttersprache: deutsch)
Ihr Haar
Voll Glück ist das Gemüt!
Im Spiel der Kerzen Schein
Ein jeder doch gleich sieht
IHR HAAR
so golden rein
Voll Wehmut ist das Herz!
Sieht sich auf all den Bildern
Heiße Tränen, kalter Schmerz
IHR HAAR
nun ist es silbern
Voll Trauer ist die Seele!
Die vor den Kerzen steht
Ihr Schein spricht, dass es fehle
IHR HAAR
das nun vergeht
(Julia Schlembach aus Wilburgstetten, Hariolf- Gymnasium, Klasse 10, Muttersprache: Deutsch)
Ferienbedingt haben uns auch im Juli weniger Gedichte aus dem Ausland erreicht. Daher hat die Jury im Juli aus den Beiträgen der PASCH-Schulen nur drei Monatsgewinnerinnen bestimmt:
Alles endet!
Ein Kind ist geboren,
bedeckt von Fröhlichkeit und Unschuld.
Die schönsten Tage unseres Lebens
vergehen schnell...
Schon sieht das Kind
kein Spielzeug mehr in seinem Zimmer.
Ein Junge ist geboren.
Leichtsinnig und vorurteilslos
findet er unendliche Neuigkeiten.
Aber die Zeit hört nicht auf,
und man muss auch
die Jugend verlassen.
Keiner kann die Welt stoppen.
Keiner kann die Zeit in ein Zimmer schlieben.
Sie läuft ohne Mühe.
Ein Erwachsener ist geboren..
Eine neue Zeit beginnt jetzt
ohne zu warten,
denn das Leben läuft weiter...
(Beatriz Albuquerque aus Amadora, Deutsche Schule Lissabon, Klasse 9, Portugal, Muttersprache: Portugiesisch)
Das Endgefühl
Die besten Zeiten enden
Das weiß jeder,
Aber würden sie nicht enden
Könnte man nicht merken
Dass es die besten sind.
In der Liebe,
Kommt auch ein Ende
Ein ungedachtes Ende
Aber das Endgefühl
Kann so schlecht wie gut sein.
Das gute Endgefühl
kann von Erleichterung sein
Aber das Endgefühl
ist nicht immer so!
Alles endet...
(Felícia Marques aus Odivelas, Deutsche Schule Lissabon, Klasse 9, Portugal, Muttersprache: Portugiesisch)
Das Meer
Ich verabschiede mich mit meinen Tränen
Mit den grossen und den ganz kleinen
Ich lasse sie hier ruhig liegen
Dass sie sich erfüllen
Ich lasse da all meine Gemüter
Und restlichen Gedanken
Dass im eiskalten Wasser
Meine Trauer versinke
Ich will Dich nicht lassen
Ich muss nur was besorgen
Einige Sachen noch erledigen
Mit meinem Leid abrechnen
Doch, vergiss mich nun
Denke an meine Spuren zurück
Ich war, ich bin, doch nicht bestehe
Du, mein Herzgeliebte - ade!
(Gracja Smykowska aus Radom, IV. Lyzeum "Im. Dra T.Chalubinskiego", Polen, Klasse 11, Muttersprache: Polnisch)