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Die neue Teilung Europas
Bulgarien und der Grenzzaun gegen Migranten

259 Kilometer Grenze trennen Bulgarien und die Türkei. Seit 2007 wird auch diese Außengrenze der EU von Flüchtlingen aus den Krisenregionen der Welt überquert. 2014 wurden in Bulgarien 11.000 Asylanträge gestellt. Und die Zahl der Flüchtlinge steigt weiter. Jetzt schottet sich das Land ab.

Von Tom Schimmeck | 07.11.2015
    Bulgarien hat einen Stacheldrahtzaun zur Flüchtlingsabwehr aufgebaut. Der Zaun ist 30 Kilometer lang.
    Bulgarien hat einen Stacheldrahtzaun zur Flüchtlingsabwehr aufgebaut. Der Zaun ist 30 Kilometer lang. (AFP/Dimitar Dilkoff)
    Vor einem Vierteljahrhundert markierte diese Grenze einen Teil des Eisernen Vorhangs, den der Warschauer Pakt gegenüber den Nato-Staaten heruntergelassen hatte. 26 Jahre nach dem Fall der Mauer wird die Grenze neu befestigt - mit Zäunen, Stacheldraht und modernstem Überwachungsgerät. Ein Großteil der Mittel stammt aus den Töpfen der EU. Bis Ende 2015 soll der "Superzaun" fertiggestellt sein.
    Menschenrechtsorganisationen und die UN-Flüchtlingsorganisation UNHCR kritisieren Bulgariens Umgang mit der wachsenden Zahl von Flüchtlingen scharf. Von Massenabschiebungen und Gewalt gegenüber Flüchtlingen ist die Rede. Doch das ändert nichts an den Plänen Sofias: Dem Parlament liegt ein Gesetzentwurf vor, der der Grenzpolizei im Krisenfall das Militär zur Seite stellen soll.