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Die Schweiz und Europa

Geografisch liegt sie im Herzen Europas, politisch steht sie abseits. Die Schweiz macht aus ihrer Skepsis gegenüber der Europäischen Union keinen Hehl. Zu groß, zu bürokratisch - das sind oft wiederholte Vorwürfe an Brüssel. Aber auch von den Harmonisierungstendenzen unter dem Dach der EU halten viele Schweizer nicht viel.

Mit Reportagen von Kirstin Hausen. Am Mikrofon: Norbert Weber | 16.03.2013
    Individuelle Freiheit und wenig staatliche Bevormundung wünschen sie sich von ihrer politischen Führung. Und sie fürchten, durch einen Beitritt zur EU ihr in Europa einmaliges System der direkten Demokratie zu gefährden. Über alle relevanten politischen Fragen stimmen die Bürger ab, auch über Verträge mit den europäischen Nachbarn. So lehnten sie den Beitritt zum Europäischen Wirtschaftsraum im Dezember 1992 ab und brachten damit die eigene Regierung in Verlegenheit - Diese hatte den EWR als Vorstufe zu einem künftigen EU-Beitritt gesehen und musste nach dem "Nein" durch das Volk vollkommen umdenken. Sie erfand daraufhin die Politik der Bilateralen Abkommen, die der Schweiz sowohl die Teilnahme am EU-Binnenmarkt als auch vertiefte Zusammenarbeit in Verkehrsfragen oder bei der Kriminalitätsbekämpfung erlaubt.

    Wirtschaftlich hängt die Schweiz stark von der EU ab. Sie braucht sie und will dennoch außen vor bleiben. Doch der Druck aus Brüssel wächst. Denn für die EU wird der Sonderfall Schweiz immer mehr zum Problemfall.