Samstag, 10. Juni 2023

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Die türkische Komponistin Füsun Köksal
"Allmählich eskalierend"

Zuweilen melancholisch und kreisend, aufbegehrend, schreiend, ja schroff. Füsun Köksals Kompositionen bewegen sich zwischen verschiedenen Polen. Die Frage steht, was spiegelt die türkische Komponistin in ihrer Musik? Menschliche Emotionen oder die Gesellschaften, in denen sie bisher lebte?

Von Egbert Hiller | 13.02.2021

    Eine Frau schaut auf einer Porträtaufnahme direkt in die Kamera. Sie hat dunkle Haare, trägt eine graues Oberteil mit rosafarbenem Kragen und hält ihre rechte Hand entspannt an ihren Nacken.
    "Ich lebe jeden Tag mit dem Stück, an dem ich arbeite" - sagt Füsun Köksal. (Füsun Köksal )
    Das Doppel von musikalischer Theorie und praktischem Komponieren zieht sich bei ihr durch viele Lebensjahre. Inzwischen hat Füsun Köksal für viele Besetzungen geschrieben. Im Fokus steht ihr Interesse an gestischen und klangfarblichen Möglichkeiten der konventionellen Instrumente.

    Auf drei Kontinenten gelebt

    Die heutige Kompositionsprofessorin wurde 1973 im türkischen Bursa geboren. Ankara, Köln, Chicago und Izmir waren Stationen ihrer beruflichen Ausbildung und Entfaltung. Nach dem Bachelor an der Bilkent Universität studierte sie bei Krzystof Meyer an der Kölner Musikhochschule. 2004 immatrikulierte sie schließlich sich in das Doktorandenprogramm der University of Chicago und, studierte bei Marta Ptaszynska und Shulamit Ran.