An der Strasse, die in das Dorf Kayabükü führt, haben Polizei und Gesundheitsbehörden einen Checkpoint errichtet. Alle vorbeifahrenden Autos werden angehalten, die Reifen mit Desinfektionsmitteln besprüht. Leuchtend orange Warnhinweise an Straßenrand zeigen an: Dies ist ein Seuchengebiet.
Auf dem Hof der Familie Özciftci in Kayabükü. Der Landwirt Ali Özciftci zeigt den Weg zu seinem Hühnerstall:
" Seht her, die Eier liegen immer noch im Stall. Wir haben nichts angefasst. Von der Vogelkrankheit haben wir zuerst aus dem Fernsehen erfahren. Dann kamen auch bald die Behörden und haben die Hühner abgeholt und alles desinfiziert. "
Das war vor einer Woche. Seitdem ist Ali Özciftci nicht einmal in die Nähe seines Hühnerstalls gegangen. Krank waren meine zehn Hühner nicht, sagt der Gemüsebauer, aber als die Männer mit den weißen Schutzanzügen kamen, um die Tiere abzuholen, hat er ihnen den Weg zum Hühnerstall gezeigt. Das sei schließlich eine staatliche Anweisung gewesen.
Nach Kayabükü kamen sie mit einer fahrbaren Kammer, in der die Tiere vergast wurden. Ein schlimmer Anblick für den 14jährigen Mustafa Özciftci:
" Ich war traurig, als sie meine Hühner töteten. Darunter waren auch zwei Küken. Und ich habe ihre Eier so gerne gegessen. "
Eier und Hühnchen gibt es in Kayabükü jetzt nur noch selten zu essen. Doch die Bauern können den Verlust ihrer Hühner finanziell verkraften, denn sie leben vom Gemüseanbau. Für ihre Möhren bezahlt ihnen der Grosshändler in Istanbul umgerechnet 20 Cent pro Kilo. Gerade genug zum leben.
Zwei Kinder aus dem Dorf haben sich mit dem Erreger infiziert - sie liegen, gemeinsam mit ihren Eltern, auf einer Quarantänestation in Ankara. Die Kinder hatten am Rande des Stausees neben dem Dorf mit erkrankten
Wildenten gespielt. Der See dient Zugvögeln als Ruheplatz. Sie brachten die Vogelgrippe ins Dorf, und seitdem herrscht rund um Kayabükü der Ausnahmezustand.
Die türkischen Behörden versichern, die Lage im Land sei unter Kontrolle. In 35 Landkreisen wurden in den vergangenen 14 Tagen ein halbe Million Vögel getötet.
Die Özciftcis vertrauen den Worten der Regierung. Dennoch verbringt die Familie derzeit so viel Zeit wie möglich in ihrem Ziegelhäuschen. Ängstlich sei sie nicht, sagt Zeliya Özciftci, aber wegen der vielen Nachrichten über die Seuche ein wenig verunsichert:
" Wir halten uns von Vögeln fern, und alles, was wir essen, kochen wir so heiß und so lange es geht. "
Mann: " Dieses Dorf ist meine Heimat, ich kann hier nicht weg. Hier bin ich aufgewachsen, hier sind meine Felder. Ich bin doch kein Arbeiter oder Beamter, der von einem Ort zum anderen ziehen kann. "
Wann kommt die unheimliche Krankheit zurück, fragen sich die Menschen von Kayabükü. Und: Sind wir für das nächste Mal gerüstet? Im Dorfcafé ist die Vogelgrippe immer noch ein großes Thema. Jeden Tag kommt ein Amtsveterinär vorbei, um die Lage zu überprüfen. Die Behörden haben im Café große Warnhinweise über die Geflügelpest anschlagen lassen. Doch die Dörfler wollen künftig selber strenger auf ihre Gesundheit acht geben. Der Dorfvorsteher Muammer Köksal:
" Ich habe allen gesagt, sie sollen keine Wildvögel anfassen, und wenn sie jemanden sehen, der das trotzdem tut, sollen sie mir sofort Bescheid geben. Und die Jagd ist ja ohnehin von der Regierung verboten worden. Wir sind jetzt als ein "Vogelgrippendorf" bekannt. Das ist nicht so schön. Aber unser Gemüse kann ja nicht ansteckend sein, da kann ja nichts passieren. "
Die 350 Einwohner von Kayabükü wollen die Vogelgrippe so schnell wie möglich vergessen. Die beiden erkrankten Kinder sind auf dem Wege der Besserung und werden bald wieder zuhause sein.
Doch das Dorf hat sich verändert: Kein Hahn kräht mehr in Kayabükü, kein Huhn gackert. Und die Storchennester auf den Dachgiebeln und Strommasten von Kayabükü müssen demnächst auch verschwinden.
Auf dem Hof der Familie Özciftci in Kayabükü. Der Landwirt Ali Özciftci zeigt den Weg zu seinem Hühnerstall:
" Seht her, die Eier liegen immer noch im Stall. Wir haben nichts angefasst. Von der Vogelkrankheit haben wir zuerst aus dem Fernsehen erfahren. Dann kamen auch bald die Behörden und haben die Hühner abgeholt und alles desinfiziert. "
Das war vor einer Woche. Seitdem ist Ali Özciftci nicht einmal in die Nähe seines Hühnerstalls gegangen. Krank waren meine zehn Hühner nicht, sagt der Gemüsebauer, aber als die Männer mit den weißen Schutzanzügen kamen, um die Tiere abzuholen, hat er ihnen den Weg zum Hühnerstall gezeigt. Das sei schließlich eine staatliche Anweisung gewesen.
Nach Kayabükü kamen sie mit einer fahrbaren Kammer, in der die Tiere vergast wurden. Ein schlimmer Anblick für den 14jährigen Mustafa Özciftci:
" Ich war traurig, als sie meine Hühner töteten. Darunter waren auch zwei Küken. Und ich habe ihre Eier so gerne gegessen. "
Eier und Hühnchen gibt es in Kayabükü jetzt nur noch selten zu essen. Doch die Bauern können den Verlust ihrer Hühner finanziell verkraften, denn sie leben vom Gemüseanbau. Für ihre Möhren bezahlt ihnen der Grosshändler in Istanbul umgerechnet 20 Cent pro Kilo. Gerade genug zum leben.
Zwei Kinder aus dem Dorf haben sich mit dem Erreger infiziert - sie liegen, gemeinsam mit ihren Eltern, auf einer Quarantänestation in Ankara. Die Kinder hatten am Rande des Stausees neben dem Dorf mit erkrankten
Wildenten gespielt. Der See dient Zugvögeln als Ruheplatz. Sie brachten die Vogelgrippe ins Dorf, und seitdem herrscht rund um Kayabükü der Ausnahmezustand.
Die türkischen Behörden versichern, die Lage im Land sei unter Kontrolle. In 35 Landkreisen wurden in den vergangenen 14 Tagen ein halbe Million Vögel getötet.
Die Özciftcis vertrauen den Worten der Regierung. Dennoch verbringt die Familie derzeit so viel Zeit wie möglich in ihrem Ziegelhäuschen. Ängstlich sei sie nicht, sagt Zeliya Özciftci, aber wegen der vielen Nachrichten über die Seuche ein wenig verunsichert:
" Wir halten uns von Vögeln fern, und alles, was wir essen, kochen wir so heiß und so lange es geht. "
Mann: " Dieses Dorf ist meine Heimat, ich kann hier nicht weg. Hier bin ich aufgewachsen, hier sind meine Felder. Ich bin doch kein Arbeiter oder Beamter, der von einem Ort zum anderen ziehen kann. "
Wann kommt die unheimliche Krankheit zurück, fragen sich die Menschen von Kayabükü. Und: Sind wir für das nächste Mal gerüstet? Im Dorfcafé ist die Vogelgrippe immer noch ein großes Thema. Jeden Tag kommt ein Amtsveterinär vorbei, um die Lage zu überprüfen. Die Behörden haben im Café große Warnhinweise über die Geflügelpest anschlagen lassen. Doch die Dörfler wollen künftig selber strenger auf ihre Gesundheit acht geben. Der Dorfvorsteher Muammer Köksal:
" Ich habe allen gesagt, sie sollen keine Wildvögel anfassen, und wenn sie jemanden sehen, der das trotzdem tut, sollen sie mir sofort Bescheid geben. Und die Jagd ist ja ohnehin von der Regierung verboten worden. Wir sind jetzt als ein "Vogelgrippendorf" bekannt. Das ist nicht so schön. Aber unser Gemüse kann ja nicht ansteckend sein, da kann ja nichts passieren. "
Die 350 Einwohner von Kayabükü wollen die Vogelgrippe so schnell wie möglich vergessen. Die beiden erkrankten Kinder sind auf dem Wege der Besserung und werden bald wieder zuhause sein.
Doch das Dorf hat sich verändert: Kein Hahn kräht mehr in Kayabükü, kein Huhn gackert. Und die Storchennester auf den Dachgiebeln und Strommasten von Kayabükü müssen demnächst auch verschwinden.