31. Juli 2024
Die Wirtschaftspresseschau

Die deutsche Wirtschaft ist im Frühjahr leicht geschrumpft. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sank das Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorquartal um 0,1 Prozent.

Übereinander gestapelte Container im Duisburger Hafen.
Die Wirtschaft in Deutschland schrumpft weiter. (picture alliance / Rupert Oberhäuser / Rupert Oberhäuser)
Dazu schreibt der TAGESSPIEGEL aus Berlin:
"Deutschlands Wirtschaft stagniert, und es gibt zahlreiche Gründe dafür. Doch es greift zu kurz, dafür allein die Folgen der Corona-Pandemie und von Russlands Krieg gegen die Ukraine verantwortlich zu machen. Gewiss, das Befinden einer Volkswirtschaft hängt mitnichten allein von den Taten einer Regierung ab. Wenn ausgerechnet Unionspolitiker, die ja von freier Marktwirtschaft etwas verstehen sollten, nun alle Schuld der Ampel zuschieben, ist das schlicht kleinkariert. Mehr als berechtigt aber ist die Frage, ob die niedliche sogenannte 'Wachstumsinitiative', die die Ampel beschlossen hat, wirklich genügend Impulse setzt, um Wachstum zu entfesseln. Deutschland trägt in Europa die rote Laterne."
Das HANDELSBLATT notiert:
"Die Verunsicherung im Land ist so groß, dass Haushalte und Unternehmen aus Angst vor noch schlechteren Zeiten immer noch mehr Geld zur Seite legen, anstatt es auszugeben oder zu investieren. Die Sparquote liegt mit fast 15 Prozent viel höher als noch vor einigen Jahren und auch als im Ausland. Die Investitionen entwickeln sich miserabel. Was tun? An dieser Stelle ließe sich wieder lange über bessere Rahmenbedingungen fabulieren. Damit allein ist es aber nicht mehr getan. Um das Vertrauen der Konsumentinnen und Unternehmen zurückzugewinnen, braucht es nicht weniger als eine gemeinsame Erzählung. Eine Idee, die den Leuten vermittelt: Ihr braucht euch nicht vor noch schlechteren Zeiten zu fürchten, wir sorgen dafür, dass bessere kommen."
Die VOLKSSTIMME aus Magdeburg ist folgender Meinung:
"Die sogenannte Transformationspolitik der deutschen Wirtschaft unter Minister Habeck wächst sich allmählich zu einem ökonomischen wie finanziellen Desaster aus. Der öffentliche Dienst in Bund und Ländern wird dagegen grundlos immer weiter aufgebläht. Der deutsche Strompreis zählt zu den höchsten der Welt. Und mit dem Bürgergeld wurde ein riskantes Anspruchsmodell entwickelt. Ein Land, das schon jetzt rund ein Drittel seines Bruttosozialprodukts für Sozialausgaben ausgibt, kann sich aber eine Senkung der Wirtschaftsleistung gar nicht leisten."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hält fest:
"Die deutsche Wirtschaft leidet nicht unter einer vorübergehenden Schwächephase der Konjunktur, sondern unter einer hartnäckigen Wachstumsschwäche. Diese zu überwinden verlangt nach einer konsequenten Politik zur Verbesserung der Angebotsbedingungen, nicht aber nach einer kurzatmigen Politik zur Belebung der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage."