
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG blickt skeptisch darauf:
"Das Konzept mit dem Titel 'Wirtschaft ankurbeln, Arbeitsplätze sichern,Beschäftigte entlasten' fordert etwa Kaufanreize für E-Autos, um der kriselnden Branche zu helfen. Dann soll es Steuerprämien geben für Firmen, die in Deutschland in Zukunftsbranchen investieren. Man kann über jede Maßnahme diskutieren. Doch die Kanzlerpartei sollte erst einmal fragen, warum sie und die Ampel so viel Vertrauen verloren haben. Man kann nicht auf Dauer mit Geld, Prämien oder einem noch einmal höheren Mindestlohn die grundlegenden Probleme übertünchen. Das schönste Wahlprogramm wird nur etwas helfen, wenn in der verbleibenden Zeit bis zur nächsten Bundestagswahl besser regiert wird."
"Die SPD opfert die Jüngeren" titelt die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG und schreibt:
"Die SPD zieht mit dem Versprechen, für Deutschlands Zukunft zu kämpfen, in den Bundestagswahlkampf. Mit diesem Schlachtruf überschreiben die Sozialdemokraten ihre nun beschlossene Strategie. Das ist lachhaft. Denn in Wahrheit kämpft die Kanzlerpartei für die Interessen ihrer alternden Klientel und das eigene Überleben als politisch maßgebliche Kraft. Wäre die SPD tatsächlich zukunftsorientiert und damit die Anwältin der Jüngeren, würde sie das von ihr geschnürte Rentenpaket II aus dem Bundestag zurückziehen. An diesem Montag werden Fachleute den Abgeordneten dort vorrechnen, warum das geplante Ausschalten des Demographiefaktors und die Beitragssatzerhöhungen die Jüngeren in den kommenden Jahren Hunderte Milliarden Euro kosten werden. Auch sonst steckt in der Strategie nichts Neues, das die Jüngeren erbauen oder die Älteren verschrecken könnte.
Zum 75-jährigen Bestehen des DGB heißt es in der FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"In Krisen braucht es Mut, Zuversicht, Solidarität. Mit diesen Eigenschaften hat der Deutsche Gewerkschaftsbund in den zurückliegenden 75 Jahren viel erreicht: Die DGB-Gewerkschaften haben höhere Löhne erstritten, bessere Arbeitsbedingungen und beispielsweise auch den arbeitsfreien Samstag. Zumindest für einen Teil der Beschäftigten ist die deutsche Sozialpartnerschaft eine Erfolgsgeschichte. Allerdings nicht für alle: Immer weniger Menschen kommen in den Genuss von Tarifverträgen, vor allem im Osten des Landes sind die Gewerkschaften schwach. Gleichzeitig geraten gewerkschaftliche Bollwerke unter Druck: Autohersteller wie Volkswagen, Zulieferer, energiehungrige Industriebetriebe. Und am Horizont ziehen die Datenwolken der Künstlichen Intelligenz auf."
