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Diesel-Fahrverbote in Hamburg
"Eine homöopathische Umsetzung der Durchfahrtbeschränkung"

Ab Ende Mai wird es in Hamburg zu Fahrverboten für Dieselfahrzeuge kommen. Ein Verkehrschaos ist nach Einschätzung von Dlf-Landeskorrespondent Axel Schröder jedoch nicht zu erwarten. Denn die Verbote beziehen sich bisher nur auf eine Strecke von 2,1 Kilometern - und enthalten einige Ausnahmen.

Axel Schröder im Gespräch mit Georg Ehring | 23.05.2018
    Berufsverkehr auf der Aachener Straße in Köln
    Auf der Hamburger Max-Brauer-Allee sowie auf der Stresemannstraße wird es künftig zu Durchfahrtsbeschränkungen kommen (imago stock&people)
    Hamburg gehört zu den Städten in Deutschland, in denen die gesundheitsschädlichen Stickoxide regelmäßig die erlaubten Werte überschreiten. Daher will die Hansestadt nun als erste der Bundesrepublik versuchen, diese durch Fahrverbote zu mindern.
    Dlf-Landeskorrespondent Axel Schröder sagte im Gespräch, es sich bei den Fahrverboten um Durchfahrtbeschränkungen handele und dass von ihnen zwei Straßen betroffen seien: die Max-Brauer-Allee mit 400 Metern und die Stresemannstraße mit 1,7 Kilometer.
    "Das ist sehr punktuell angelegt. Und vor allem gilt das nicht für Anlieger. Wenn man also jemanden dort besucht, dann darf man durch. Natürlich dürfen Rettungsdienste, Polizei, der Tischler, der Klempner durch, egal was für eine Plakette sie hinter der Windschutzscheibe haben. Das ist eine, ich sage mal, homöopathische Umsetzung der Durchfahrtbeschränkung, zunächst einmal."
    Erst Schwerpunktkontrollen, dann Stichproben
    Weiter erklärt Schröder, dass es vorerst Schwerpunktkontrollen der Durchfahrtbeschränkungen geben wird, damit eine Veränderung für die Autofahrer deutlich wird. Danach solle es nur noch Stichproben geben. Wer dabei erwischt werde, müsse damit rechnen 25 Euro Strafe zu zahlen.
    Auf die Frage, ob die Beschränkung nicht zu einer Verlagerung und vielleicht zu einer Verschlimmerung des Problems führe, wenn die Autofahrer ihren Fahrten mit Umwegen verlängern, antwortet Schröder:
    "Die Stickoxidbelastung an der Max-Brauer-Allee und an der Stresemannstraße, die wird natürlich sinken. Man könnte sagen die Gesamtkonzentration an Stickstoffdioxid, die wird verdünnt und auf eine größere Fläche verteilt. Das ist natürlich im Sinne der Anwohner, die gerade an den Hotspots leben. Die haben dann eine geringere Belastung. Aber man muss dann natürlich absehen, ob es tatsächlich so wirkt, wie der Senat sich das vorstellt und ob die Grenzwerte da tatsächlich in dem Maße runtergehen, dass sie dann auch eingehalten werden."