Die Staatsanwaltschaft in Lucca scheint sehr umfassend ermittelt zu haben. Insgesamt stehen 17 Personen unter Tatverdacht, sechs wurden festgenommen, darunter der Eigentümer des Rennstalls, ein ehemaliger Sportdirektor und ein Apotheker. Zu den weiteren Verdächtigen gehören unter anderem ein Sportarzt, ein Anwalt und etliche Radrennfahrer, denen nun Sportbetrug vorgeworfen wird. Im Rahmen der Ermittlungen wurden bei mehreren der Verdächtigen Doping-Mittel beschlagnahmt.
Doping beschäftigt die gesamte Familie
Die jungen Athleten des Altopack-Eppela-Rennstalls sollen zur illegalen Einnahme von Epo und Wachstumshormonen gedrängt worden sein, so der Vorwurf der Staatsanwaltschaft. Bei Linas Rumsas soll das Doping zu dessen plötzlichen Tod geführt haben. In den Wochen zuvor war der 21-jährige Sportler durch überraschende Leistungssteigerungen aufgefallen. Das hatte die Ermittler von Anfang an stutzig gemacht.
Die Familie scheint dem Toten kein gutes Vorbild gewesen zu sein: Der Vater war beim Giro d'Italia 2003 positiv auf Epo gestestet und daraufhin für ein Jahr gesperrt worden. Die Mutter wurde bei einer Grenzkontrolle mit erheblichen Mengen von Epo, Anabolika und Aufputschmitteln erwischt. Der Bruder schließlich ist bis zum Herbst 2021 wegen der Einnahme eines Wachstumshormons für alle sportlichen Wettbewerbe gesperrt.