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Doping
Sinkewitz zweifelt am Aufklärungswillen des Radsports

Der zweimal wegen Dopings gesperrte Patrik Sinkewitz meldet massive Zweifel an der angeblichen Doping-Selbstreinigung des Radsports an. Sinkewitz hat nach eigener Aussage all sein Wissen über Doping-Vorgänge offenbaren wollen. Das habe aber in der Doping-Aufklärungskommission des Radsportweltverbandes keinen Anklang gefunden.

Von Thomas Kistner | 24.07.2015
    Der Radsportler Patrik Sinkewitz.
    Patrik Sinkewitz macht dem Radsportweltverband schwere Vorwürfe. (imago/Sirotti)
    Personell habe sich im Profilager bis heute nichts wirklich geändert, "vom Weltverband UCI über die Tour-Organisation bis zu den Rennställen", sagt der frühere Kronzeuge. Die neue Sauberkeit der Radbranche bestünde nur aus Parolen – und die gebe es schon seit 17 Jahren. Sinkewitz belegt seine Kritik damit, wie ihn die CIRC behandelt hat, die Dopingaufklärungs-Kommission der UCI.
    Sinkewitz: Doping-Aufklärungskomission ließ Kontakt abreißen
    Die CIRC hatte ihn um Aussagen zur Radszene gebeten. Er habe auch all sein Wissen offenbaren wollen – aber dann wären „Köpfe gerollt". Konkrete Aussagen hätte er auch zur Gegenwart und zu Kontrolllaboren gemacht. Kaum lag der CIRC sein brisantes Angebot vor, sei der Kontakt abgerissen. Sinkewitz vermutet sportpolitische Gründe dahinter. Als er Monate später noch einmal hartnäckig Kontakt zur CIRC suchte, sei ein Treffen an der Frage gescheitert, wo es stattfinden solle.
    Sinkewitz, der eine umstrittene Sperre wegen Wachstumshormon-Dopings absitzt, hat gerade beim Bund Deutscher Radfahrer eine Profilizenz für 2015 beantragt. Falls er die nicht erhält, will er vor einem staatlichen Gericht auf Schadenersatz klagen.