DopingskandalJohannes Dürr räumt weiteres Blutdoping ein
Der österreichische Skilangläufer Johannes Dürr überrascht mit einer zweiten umfassenden Dopingbeichte. Der Kronzeuge habe noch bis Ende 2018 Blutdoping betrieben - unter anderem mit Hilfe des inzwischen verhafteten Erfurter Sportarztes.
Hören Sie unsere Beiträge in der Dlf Audiothek- Skilangläufer Johannes Dürr gesteht Doping bis vor wenigen Monaten (imago sportfotodienst)
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Der Blutdopingskandal im Skilanglauf weitet sich aus. Der Skilangläufer Johannes Dürr hat gegenüber der ARD-Dopingredaktion eingeräumt, sogar noch bis vor wenigen Monaten Blutdoping betrieben zu haben. Demnach habe er sich im Spätsommer 2018 an der Raststätte Irschenberg an der Autobahn A8 vom Erfurter Sportarzt Mark S. sein Blut zurückführen lassen. Diese Blutreserven zu Dopingzwecken stammten laut Dürr aus dem Jahr 2015, die er bei Mark S. deponieren lassen hatte.
Eine weitere Blutrückführung bei Dürr habe im Oktober 2018 in Pichl in der Nähe von Schladming stattgefunden. Mithilfe einer Helferin aus dem Umfeld des Sportmediziners Mark S. ließ er sich sein Blut in einem Auto zurückführen. Die letzte Behandlung habe es laut Dürr am 11. oder 12. Dezember beim Swiss Cup im schweizerischen Campraa gegeben.
Umfassendes Geständnis nach Vernehmung
Gestern Abend war Johannes Dürr aus der Untersuchungshaft entlassen worden, nachdem er gegenüber den Ermittlern ein offenbar umfassendes Geständnis abgelegt hatte. Er war wegen des Verdachts des Sportbetruges und Verstößen gegen das österreichische Anti-Doping-Gesetz festgenommen worden.
Johannes Dürr hatte mit seinen Aussagen in der ARD zum Blutdoping den Anstoß für die Doping-Razzia bei der Ski-WM in Seefeld gegeben und umfangreiche Ermittlungen und zahlreiche Festnahmen ausgelöst.