Freitag, 19. April 2024

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DTM-Chef Gerhard Berger
"Der Motorsport ist zur Nachhaltigkeit verpflichtet"

Nachhaltigkeit und Abrüstung seien zentrale Punkte für die Zukunft des Motorsports, sagte DTM-Chef Gerhard Berger im Dlf. Der Motorsport befinde sich in einer Umstellungsphase und habe noch einiges vor sich. Das bekommt auch die DTM zu spüren, diese werde aber wieder den Stellenwert finden, den sie verdiene.

Gerhard Berger im Gespräch mit Maximilian Rieger | 09.10.2021
Portraitfoto von Gerhard Berger, Hintergrund ist verschwommen
DTM-Chef Gerhard Berger sieht den Motorsport in einer Transformationsphase (picture alliance / HOCH ZWEI | HOCH ZWEI / Gruppe C Photography)
Es ist nicht die leichteste Zeit für die Deutsche Tourenwagen-Masters Serie: Vor einem Jahr war noch gar nicht klar, ob die DTM überhaupt überleben würde, weil immer weniger Hersteller die teuren Prototypen weiterentwickeln und betreuen wollten. Gerettet hat die DTM dann eine Reglementänderung. Statt mit Prototypen fährt die DTM jetzt mit Fahrzeugen aus der GT3-Gruppe, die auch in anderen Rennserien eingesetzt werden.
Das macht die Teilnahme deutlich günstiger, hat aber gleichzeitig auch für Kritik von manchen Fans gesorgt: Die DTM entferne sich immer weiter von ihren Wurzeln. Denn statt mit umgebauten Straßenautos zu fahren, fahren jetzt eben sehr klassische Sportwagen auf der Rennstrecke. Aber die Hersteller sind zurück, das Feld ist breit, und die Meisterschaft ist eng.

"Unser Elektromotor wird spektakulär sein"

Der Motorsport stecke in einer schwierigen Phase, sagte DTM-Chef Gerhard Berger im Dlf. Doch was die DTM angehe, glaube er, dass sie durch die 35-jährige Historie, die Fangemeinde und den internationalen Bekanntheitsgrad schon ihre Berechtigung habe und wieder den Stellenwert finden werde, den sie verdiene.
Der Motorsport sei zudem gefordert, den kompletten CO2-Fußabdruck zu reduzieren. "Das betrifft von der Logistik bis zum Catering, bis zu den Produkten, die auf der Rennstrecke fahren. Und wir sind uns da absolut einig. Der Motorsport ist zur Nachhaltigkeit verpflichtet."
Dabei müsse es eine Übergangszeit geben. Verbrennungsmotoren würden nicht von heute auf morgen verschwinden. Planungen für eine Serie mit vollelektrischen Fahrzeugen lägen in der Schublade. Spätestens 2023, 2024 wolle man mit dieser Serie an den Start gehen.
Vor dem Formel-E-Rennen auf dem Circuito di Roma, Cockpit von Nyck de Vries, Team Mercedes-EQ.
Zukunft der Elektro-Rennserie - Wohin fährt die Formel E?
Mit dem Beginn der Formel-E-Saison ist die Diskussion um die Sinnhaftigkeit der Serie wieder entbrannt. Audi und BMW haben ihren Ausstieg zum Ende der Saison angekündigt. Die Reputation ist damit gefährdet.
Berger ist zuversichtlich, dass sowohl Sportler als auch Fans den Weg mitgehen werden. "Unser Elektromotor wird spektakulär sein. Es wird sehr schnell sein. Es wird für die Sportler sehr fordernd sein, dieses Auto am Amt Grenzbereich zu bewegen. Und ich glaube, dass am Ende des Tages für den Fan wichtig ist, einen einen harten, guten Motorsports zu sehen. Und wenn das Ganze auf einer Antriebstechnologie stattfindet, wird es jeder begrüßen."