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Dunkle Nächte mit Orioniden
Sternschnuppen vom Kometen Halley

In dieser Woche huschen wieder vermehrt Sternschnuppen über den Himmel. Beim Meteorstrom der Orioniden zeigen sich etwa zwei Dutzend Exemplare pro Stunde. Die Sternschnuppen scheinen aus dem Grenzbereich zwischen den Sternbildern Orion und Zwillinge zu kommen.

Von Dirk Lorenzen | 18.10.2017
    Gegen 3 Uhr früh steht der Orion im Südosten
    Gegen drei Uhr früh steht der Orion im Südosten (Stellarium)
    Der Himmelsjäger steht ab etwa ein Uhr hoch genug am Südosthimmel, dass es sich lohnt, nach den Leuchtspuren Ausschau zu halten. Die Orioniden sind nicht ganz so bekannt wie die Sternschnuppenströme Perseiden im August und Leoniden im November. Aber sie gehen auf den prominentesten Kometen zurück: die Erde kreuzt gerade die Bahn des Kometen Halley.
    Die auf der Bahn verteilten Kometenkrümel treten mit rund 240.000 Kilometern pro Stunde in die Atmosphäre ein und sorgen für die himmlischen Leuchtspuren. Halley zieht in 76 Jahren auf einer lang gestreckten Ellipse um die Sonne herum. Der Komet war zuletzt 1986 am Himmel zu sehen. Erst in 44 Jahren zeigt er sich wieder mit imposantem Schweif am Firmament.
    Wer den Kometen bei der letzten Wiederkehr als recht junger Mensch gesehen hat, kann 2061 "Two-Timer" werden - jemand, der Halley bei zwei Erscheinungen zu Gesicht bekommt.
    Bis dahin ist der Komet immerhin indirekt zu beobachten, dank seiner Steinchen, die für die Orioniden sorgen. In diesem Jahr sind sie besonders gut zu beobachten, da die Nächte rund um Neumond schön dunkel sind.
    Bis Montag zeigen sich von etwa ein Uhr früh bis zum Beginn der Morgendämmerung gut zwanzig Sternschnuppen pro Stunde.