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Einbruchschutz
Wie Türsicherungen bezuschusst werden können

Wer seine Wohnung besser als bisher absichern will, bekommt Unterstützung bei der staatlichen KfW-Förderbank durch Zuschüsse. Und aktuell auch durch zinsgünstige Kredite. In den Genuss können unter bestimmten Bedingungen auch handwerklich geschickte Investoren kommen.

Von Brigitte Scholtes | 09.06.2016
    Sicherheitstürschloss an einem einsam gelegenen Ferienhaus am Gardasee.
    Sicherheitstürschloss an einer Holztür (imago/Eckahrd Stengel)
    Seit Mitte November gibt es Geld vom Staat für den Einbruchschutz. Zunächst gab es nur Zuschüsse der staatlichen Förderbank KfW für den Einbau von einbruchhemmenden Türen und Fenstern, Gittern oder Rollläden und Alarm- oder Gegensprechanlagen. Seit Anfang April kann man sich diese Maßnahmen auch über Kredit finanzieren lassen. Damit kommen mehr Antragsteller in den Genuss der staatlichen Förderung, erklärt Manuela Mohr, Referentin Vertrieb der KfW:
    "Die Zuschussprogramme sind in der KfW grundsätzlich nur für Besitzer von Ein- oder Zweifamilienhäusern geeignet und für Besitzer von Eigentumswohnungen, wohingegen die Kredite von einem größeren Endkreditnehmerkreis beantragt werden können, da fallen zum Beispiel auch drunter Wohnungsbaugesellschaften oder auch Besitzer von Wohneigentum, aber auch Vermieter etc. also da ist der Kreis etwas größer."
    Zuschuss von 10 Prozent bei 2.000 Euro Investition
    Die KfW gibt einen Zuschuss von zehn Prozent, Voraussetzung: Man investiert mindestens 2000 Euro insgesamt. Mehr als 1500 Euro Zuschuss aber gibt es nicht. Über das Programm "Altersgerecht Umbauen" kann man einen Kredit bis 50.000 Euro zu vergünstigten Zinssätzen finanzieren. Wie immer bei den Förderprogrammen der KfW müssen die Anträge vor Beginn des Bauvorhabens gestellt werden, sagt Manuela Mohr:
    "Bevor ich mit der Maßnahme starte, muss in der Zuschussvariante der Antrag bei uns im Haus eingegangen sein, und in der Kreditvariante ist entscheidend das Gespräch bei der Hausbank, weil die Kredite eben über einen Finanzierungspartner, die Hausbank, gestellt werden müssen bei uns. Es gilt für beide: Antragstellung vor Vorhabensbeginn."
    Auch Heimwerker können profitieren, sagt die KfW-Referentin, aber nur unter bestimmten Bedingungen:
    "Handwerklich geschickte Investoren können sicherlich Eigenleistungen durchführen, wenn zum Beispiel im Fachhandel oder auch im Baumarkt die Materialien günstiger erworben werden können und auch vom Investor selbst eingebaut werden. Allerdings muss dann dieser fachgerechte Einbau von einem Fachunternehmen des Bauhandwerks bestätigt werden."
    Fast alle Anträge werden bewilligt, bis Ende März waren es etwa 11.000 Einzelanträge im Volumen von 6,5 Millionen Euro, die Nachfrage steige täglich, heißt es bei der KfW. Das spürt auch der Fachhandel, sagt Norbert Schaaf, Vorsitzender des Bundesverbands Sicherheitstechnik. Er rechnet offenbar mit weiterer Nachfrage. Doch das Bundesbauministerium stellt für das KfW-Programm bisher von 2015 bis 2017 jährlich 10 Millionen Euro zur Verfügung. Das sei zu wenig, meint Schaaf:
    "Diese 10 Millionen sind in keinem Fall ausreichend, außerdem sind die Mittel fast ausgeschöpft, und die Bundesregierung täte gut daran, die Summe deutlich zu erhöhen. Dies gilt auch für den prozentualen Zuschuss für jeden Einzelfall."
    Dieser Wunsch scheint Gehör zu finden: Die Fördermittel für einen besseren Einbruchschutz sollen auf jährlich 50 Millionen Euro aufgestockt werden, außerdem sollen auch Sicherungsmaßnahmen unter 2000 Euro gefördert werden. Darauf hatte sich die schwarz-rote Koalition bei ihrer April-Klausur verständigt.