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Eine Doktorandin krempelt die Ärmel hoch
Hypatia und die Chemie der Sterne

Der Schlüssel zum Verständnis von Sternen ist ihre chemische Zusammensetzung, also der Anteil an schweren Elementen wie Sauerstoff oder Eisen. Die Chemie verrät viel über den Werdegang eines Sterns und die Entwicklung ganzer Galaxien.

Von Dirk Lorenzen | 16.10.2018
    Hypatia und die Chemie der Sterne: Emblem des neuen Katalogs
    Hypatia und die Chemie der Sterne: Emblem des neuen Katalogs (Hinkel)
    Bisher gab es zwar zahlreiche Messungen, aber keinen einheitlichen Katalog, der die chemischen Daten einfach zugänglich macht. Die Astronomin Natalie Hinkel von der Vanderbuilt Universität in Nashville hat das geändert.
    Sie erforschte die Sterne in einem Umkreis von rund vierhundert Lichtjahren um die Sonne - insbesondere solche, um die Exoplaneten kreisen. Vor knapp zehn Jahren hat sie im Rahmen ihrer Doktorarbeit begonnen, alle verfügbaren Daten zusammenzuführen.
    Inzwischen ist daraus der Hypatia-Katalog geworden - benannt nach Hypatia von Alexandria, einer Astronomin aus dem 4. Jahrhundert.
    Daten von mehr als 6.000 Sternen gesammelt
    Natalie Hinkel hat von mehr als sechstausend Sternen Daten gesammelt, geprüft und um eigene Messungen ergänzt. Nun lässt sich für rund siebzig chemische Elemente ganz einfach nachsehen, in welchen Sternen in der Umgebung der Sonne sie vorkommen.
    Als Natalie Hinkel ihren Katalog auf einer großen Konferenz vorgestellt hat, waren viele Kolleginnen und Kollegen hoch erfreut. Sie hatten so einen Datensatz vermisst - aber nichts getan, um den Mangel zu beseitigen.
    Der Hypatia-Katalog wird ständig erweitert. Natalie Hinkel und ihr Team erfahren so mehr über den Werdegang der Sterne in der Umgebung der Sonne - und wo Planeten womöglich die richtigen Rohstoffe für das Leben haben.