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Eine leichte Entspannung

Nach wie vor ist die Arbeitslosenquote in den EU-Krisenländern dramatisch hoch. Von einstelligen Zahlen wie in Deutschland können die Südländer nur träumen. Trotzdem hat sich der Arbeitsmarkt in der Eurozone etwas aufgehellt.

Von Annette Riedel | 31.07.2013
    Nur ein äußerst geringer Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Vergleich zum Mai und deutlich mehr Menschen ohne Arbeit als im Juni vor einem Jahr, nämlich über eine Million mehr – das sagt die wenig erfreuliche europäische Arbeitslosen-Statistiken, die am Mittag veröffentlicht wurde. Danach hatten im Juni knapp unter 26,5 Millionen in der EU offiziell keine Arbeit.

    Die Quote blieb im Juni unverändert bei 12,1 Prozent für die Euroländer, obwohl die Zahl der Menschen auf Erwerbssuche um 24.000 leicht zurückging. Für die gesamte EU beträgt die Quote 10,9 Prozent und damit einen Prozentpunkt hinterm Komma oder 32.000 Arbeitsuchende weniger als im Mai. Aber das ist noch kein Grund zur Freude, sagte ein Sprecher der EU-Kommission:

    "Kein Arbeitsloser sieht im Moment einen Silberstreif am Horizont. Die Arbeitslosenzahlen sind inakzeptabel. Die EU-Länder haben sich in Brüssel auf verschiedenste Maßnahmen geeinigt. Die müssen sie jetzt endlich umsetzen."

    Über ein Jahr betrachtet stieg die Arbeitslosigkeit in 17 EU-Ländern und fiel in zehn. Die höchsten Anstiege gibt es erwartungsgemäß in den Krisenländern Zypern und Griechenland, sowie in Slowenien. Nennenswerter Rückgang war in den baltischen Staaten Lettland und Estland zu beobachten. Die geringste Arbeitslosenquote hat Österreich mit unter fünf Prozent; Deutschland und Luxemburg bleiben unter sechs Prozent. Spanien hat mit über 26 Prozent nur noch eine geringfügig geringere Arbeitslosenquote als Griechenland mit kaum unter 27 Prozent.

    Unverändert hoch ist die Jugendarbeitslosigkeit – gut 5,5 Millionen junge Menschen unter 25 sind in der EU arbeitslos – fast jeder vierte. 3,5 Millionen davon in den Euroländern. Deren Zahl stieg gegenüber Juni 2012 genauso viel an, wie sie gleichzeitig mit Blick auf die EU insgesamt fiel: 43.000 weniger in der EU 27; 43.000 mehr im Euroraum.