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Eishockey-WM in Deutschland
Verstärkung aus den USA?

Bundestrainer Marco Sturm muss zu Beginn der Eishockey-WM in Deutschland auf einige wichtige Spieler verzichten - denn die spielen zum Teil noch in den Playoffs der nordamerikanischen Profiliga NHL. Aber vielleicht kann er schon bald zwei deutsche NHL-Profis nachnominieren.

Von Martina Buttler | 04.05.2017
    Leon Draisaitl (l) von den Edmonton Oilers in Aktion gegen den am Boden liegenden Rickard Rakell von den Anaheim Ducks beim NHL Eishockey Spiel Anaheim Ducks - Edmonton Oilers am 25.01.2017 in Anaheim (USA).
    Einer der deutschen NHL-Profis, die das Nationalteam bei der Eishockey-Heim-WM möglicherweise noch nachträglich verstärken könnte: Leon Draisaitl von den Edmonton Oilers. (AP/Mark J. Terrill)
    Bundestrainer Marco Sturm wird von der Heim-WM immer ein bisschen auf die Eishockey-Playoffs in den USA schielen. Denn spätestens nach der zweiten Runde steht am Wochenende fest, welche beiden deutschen Profis er womöglich noch für das deutsche Eishockey-Team nachnominieren kann. Zwei bleiben in den Playoffs, zwei könnten die Nationalmannschaft verstärken.
    Heim-WM im Hinterkopf
    Denn Leon Draisaitl spielt mit seinen Edmonton Oilers gegen den deutschen Verteidiger Korbinian Holzer, der mit den Anaheim Ducks aufläuft. Auch wenn sein Fokus ganz klar auf den Playoffs in den USA ist, hat NHL-Shootingstar Draisaitl die Weltmeisterschaft natürlich im Hinterkopf: "Zuhause eine WM zu spielen, ist etwas ganz Besonderes und wenn's - was, ich nicht hoffe, hier nicht klappen sollte, werde ich natürlich im ersten Flieger sitzen und bei der WM dabei sein."
    Außerdem spielen die Pittsburgh Penguins mit Tom Kühnhackl gegen die Washington Capitols. Hier ist Philipp Grubauer Ersatz-Torwart. Einer der beiden Eishockey-Profis kann nach dem Wochenende in den nächsten Flieger nach Deutschland steigen. Philipp Grubauer: "Ich würde mein Land natürlich vertreten wollen. Aber die Playoffs zählen hier mehr, wir spielen das ganze Jahr auf dieses Ziel hin. Wenn wir rausfallen sollten, bin ich auf jeden Fall bereit, nach Deutschland zu kommen und zu spielen."
    Große Chance für die Sportart
    Der Goalie der Washington Capitals weiß, welchen Schub eine Weltmeisterschaft im eigenen Land seinem Sport geben könnte: "Das ist noch mal ein gutes Pflaster, um die Werbetrommel ein bisschen zu rühren und die Kids dazu zu bewegen, dass sie vielleicht einen anderen Sport außer Fußball oder Tennis wählen. Das ist natürlich eine Chance, einem Heimatverein unter die Arme zu greifen."
    Und auch wenn er nicht in Deutschland ist, ein bißchen Heimat nimmt Grubauer immer auch in den USA mit auf’s Eis: "Ich habe immer die deutsche und die bayerische Flagge auf meiner Maske." Ob er zusätzlich noch das deutsche Nationaltrikot in den nächsten Tagen überstreift, um bei der WM dem Team zu helfen - das entscheidet sich wie bei den anderen drei deutschen NHL-Profis in den nächsten Tagen in den Playoffs auf dem amerikanischen Eis.