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Ende der chinesischen Raumstation
Tiangong 2 abgestürzt

Seit Mitte Juli ist die Internationale Raumstation wieder der einzige Außenposten in der Umlaufbahn. China hat seine Raumstation Tiangong 2 gezielt im Südpazifik versenkt.

Von Dirk Lorenzen | 23.09.2019
Tiangong 2 (rechts) im All, mit angekoppeltem Shenzhou-Raumschiff.
Tiangong 2 (rechts) im All, mit angekoppeltem Shenzhou-Raumschiff (CNSA) (CNSA)
Der zweite Himmelspalast, so die Bedeutung des Namens, war vor drei Jahren ins All gestartet. Einen Monat später, im Oktober 2016, dockte ein Shenzhou-Raumschiff an Tiangong 2 an.
Die beiden Männer an Bord blieben 30 Tage in der Station. Es war der einzige Aufenthalt von Menschen an Bord. Zudem war es der bisher letzte bemannte Raumflug der Chinesen.
Tiangong 2 war vor allem dazu da, verschiedene Raumfahrtmanöver zu testen. Dreimal koppelten robotische Fahrzeuge an, die die Raumstation mit Treibstoff versorgten.
Mehrfach hat das Flugteam die Bahn verändert, bis die Station im Juli in die Atmosphäre gelenkt wurde und weitestgehend verglüht ist.
Die größte bisher von Menschen gebaute Struktur im All, aber noch lange keine Dyson-Sphäre: Die ISS.
BU: Die ISS ist derzeit die einzige Raumstation im All (NASA) (NASA)
Chinas Raumfahrtprogramm geht sehr gezielt voran. Allerdings werden die meisten Schritte nur ein- oder zweimal durchgeführt. Erfahrung mit Langzeitaufenthalten von Menschen im All hat das Reich der Mitte dadurch noch nicht – die 30 Tage auf Tiangong 2 waren die bisher längste Mission.
Frühestens im nächsten Jahr wird China seine nächste Raumstation in die Umlaufbahn starten. Sie soll aus drei Modulen bestehen und dauerhaft bewohnt sein.
Vielleicht reisen dann auch ESA-Astronauten dorthin. Zwei lernen bereits die Sprache und haben auch schon an gemeinsamen Trainings mit ihren chinesischen Kollegen teilgenommen, darunter der aus dem Saarland stammende Matthias Maurer.