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Ende des goldenen Zeitalters oder Beginn einer neuen Ära

Für die internationale Seefracht ist der Panama-Kanal ein wichtiges Nadelöhr. Für das kommende Jahr erwartet die Panama Canal Authority (ACP) deshalb wieder ein Milliardengeschäft mit den Nutzungsgebühren. Das goldene Zeitalter des Panama-Kanals könnte jedoch bald vorbei sein, wenn der Kanal nicht schnell für größere Schiffe erweitert wird. Die panamaische Bevölkerung müsste dem Umbau in einem Referendum zustimmen, doch die fühlt sich betrogen.

Von Dorothee Berendes | 06.10.2005
    "Panama ist eigentlich schon immer ein sehr weltoffenes Land gewesen. Und auch das Leben dort ist eher international. Ich sag immer von jugoslawischen Kartoffelbauern bis hin zu arabischen Händlern gibt es bei uns alles."

    Mit seinen gut drei Millionen Einwohnern ist Panama dünn besiedelt, doch gerade in den letzten Jahren scheint es zu einem Magneten für Reisende und Geschäftsleute rund um den Globus geworden zu sein und einige - wie Andreas Eke aus Hamburg - haben sogar beschlossen, hier ein neues Leben aufzubauen.

    Das Land in Mittelamerika ist etwas kleiner als Österreich. Panama grenzt im Westen an Costa Rica und im Osten an Kolumbien, zu dem es bis 1903 gehörte.

    "Achtes Weltwunder" nannte man ihn, den Panama-Kanal, als er 1914 eröffnete wurde. Zu Weltruhm gelangte er, weil der Bau besonders schwierig war, als ein Berg durchstoßen und dafür atemberaubende Technik eingesetzt werden musste. Erdrutsche verzögerten seine Fertigstellung und dennoch entstand schließlich ein faszinierendes dreistufiges Schleusensystem.
    Seit der Eröffnung haben fast 900.000 Schiffe den Kanal passiert. Die Fahrt führt durch tropischen Regenwald, idyllische Naturschutzgebiete und am Golf von Panama durch Mangrovensümpfe. 80 Kilometer ist die Wasserstraße lang und verbindet den atlantischen und pazifischen Ozean miteinander.

    Seit dem Jahr 2000 wacht die Panama Canal Authority (ACP) über die Geschicke des Kanals. Zuvor hatten sich die USA und Panama die Verwaltung der Kanalzone untereinander genau aufgeteilt.

    Der Vorstand der Behörde wird vom panamaischen Präsidenten bestellt. Die ACP ist finanziell autonom und kann über ihr eigenes Vermögen frei verfügen.

    Für die internationale Seefracht ist der Panama-Kanal ein wichtiges Nadelöhr der Welt. Allen voran nutzen die USA, China und Japan den Kanal für ihre Seefracht. Eine Passage kostet durchschnittlich 48.000 Dollar. Die teuerste Fahrt musste der Eigner eines Passagierschiffes bezahlen, und zwar über 226.000 US- Dollar. Viel Geld, aber: Eine Fahrt von New York nach Yokohama zum Beispiel verkürzt sich durch den Panama-Kanal um immerhin 13.000 km.

    Für das kommende Jahr rechnet der Vorstand wieder mit einem Milliardengeschäft. Das klingt gut, doch das goldene Zeitalter des Panama-Kanals wird bald vorbei sein, wenn der Kanal nicht schnell erweitert wird.

    Die Schleusen sind schon heute für viele Frachtschiffe zu eng, auch wenn für den Kanal extra die so genannten schmalen "Panamax-Schiffe" gebaut wurden. Die Schleusen sind nur wenige Meter breit und für große Schiffe nicht lang genug. Christine Göllner von der deutsch-panamaischen Handelskammer:

    "Nach meiner Meinung ist also eine Erweiterung in den nächsten Jahren des Panama-Kanals absolut unumgänglich um in zwölf bis 15 Jahren noch konkurrenzfähig zu sein, denn schon in wenigen Jahren werden 50 Prozent aller Schiffe, die die Weltmeere bereisen "Post Panamax Schiffe" sein, die also durch die Schleusen des Panama-Kanals nicht mehr durchpassen. Die größten Schiffe, die also im Moment den Panama Kanal passieren, sind die Panamax-Schiffe und wenn Sie das mal beobachten auf den Miraflores-Schleussen, dann ist es sehr beeindruckend, dass sie also links und rechts drei, vier Zentimeter Spielraum haben und das war's dann."

    Sollte der Panamakanal tatsächlich erweitert werden, müssten die Dollars in Milliardenhöhe fließen. Konkrete Zahlen werden noch wie ein Staatsgeheimnis gehütet, auch wenn Insider die Investitionen bereits auf 5 Milliarden schätzen.

    Die Panama Canal Authority, die panamaische Regierung und private Investoren wollen sich an dem finanziellen Kraftakt beteiligen. Internationale Firmen haben die Chance, lukrative Aufträge zu bekommen. Doch bevor sich Unternehmen wie Siemens oder Hochtief konkret um Ausschreibungen bemühen können, ist erst einmal ein umständlicher bürokratischer Prozess notwendig. Borusso von Blücher, deutscher Botschafter in Panama:

    "Also, die autonome Kanalbehörde ACP wird irgendwann mal noch in diesem Jahr der Regierung das große Projekt unterbreiten mit konkreten Vorschlägen, den so genannten Master Plan, der dann von der Regierung, vom Kabinett gebilligt werden muss, dann ins Parlament muss, auch dort noch mal angenommen werden muss und dann wird es nach der Verfassung zu einem Referendum kommen."

    Das Referendum soll im November oder Dezember stattfinden. Doch wie dieses ausgeht, ist noch völlig offen. Der panamaische Präsident Martin Torrijos hat nämlich ein unbeliebtes Sozialversicherungsgesetz im Parlament durchgeboxt. Danach können Panamaer künftig erst drei Jahre später in Rente gehen, die Männer mit 65, die Frauen mit 60.

    Die Bevölkerung fühlt sich betrogen. Wochenlang streikten in Panama Lehrer, Bauarbeiter und Beamte und drohten gegen die Panamakanal-Erweiterung zu stimmen, sollte das Gesetz in Kraft treten. Sie befürchten, mit den Geldern der Rentenkasse solle die Erweiterung des Kanals finanziert werden. Um die innenpolitische Situation zu beruhigen, hat Torrijos das Gesetz nun monatelang auf Eis gelegt. Christine Göllner:

    "Angesichts der Diskussionen um das Gesetz der Sozialversicherungskasse vermischt man nun seitens der Populisten ein Thema mit dem anderen und ist also jetzt, steht also auf dem Standpunkt, wenn Ihr uns also dieses Gesetz nicht revidiert beziehungsweise zurücknehmt, dann werden wir also die Volksmassen so weit beeinflussen, dass also hier die große Masse gegen die Erweiterung des Kanals stimmen wird, wo natürlich eine Sache mit der anderen überhaupt gar nichts zu tun hatte."

    Genau das denken auch viele Panamaer, so zum Beispiel Ramiro Rocha, Taxifahrer mitten im Geschehen in Panama City:

    "Gut, vom Standpunkt der Bevölkerung aus kann es Unzufriedenheiten geben, wenn das Sozialgesetz durchgesetzt wird und es nicht etwas verändert werden würde. Die Bevölkerung ist aufgebracht. Sie wird dann nicht die Vorteile der Kanalerweiterung erkennen, obwohl sie wichtig ist. Wir wissen, dass der Kanal erweitert werden muss, weil er veraltet ist."

    Investoren, Politiker und die Panamakanal-Behörde hoffen, dass das Referendum trotzdem positiv ablaufen wird. Falls die Regierung scheitert, wird die Konkurrenz nicht schlafen. In Nicaragua liebäugelt die Regierung ebenfalls mit der Errichtung eines Kanals. Die instabile politische Lage Nicaraguas, die schlechte Wirtschaft, fehlende Infrastruktur und Erfahrung mit dem Kanalgeschäft schrecken große Investoren jedoch noch ab.

    Die panamaische Regierung wird die wirtschaftlichen Vorteile einer Kanal-Erweiterung noch besser erklären und den Dialog mit der Bevölkerung suchen müssen. Denn abgesehen von einer reibungslosen Passage durch die Meerenge lassen Reedereien auch gerne ihre Schiffe hier registrieren. Immerhin leben von dem Schifffahrtsweg mehr als 8.000 Mitarbeiter und deren Familien.

    Panama ist das Land, in dem weltweit die meisten Schiffe registriert sind. Fast jedes fünfte Schiff der Erde fährt unter der panamaischen Flagge. Was macht Panama eigentlich so interessant für Reedereien und Schiffsbesitzer? Jaime Arias, Anwalt in Panama City und Spezialist für Schiffsregistrierungen:

    "Die Prozedur läuft hier sehr angenehm ab. Panamas Gesetze für Schiffsregistrierungen gibt es seit 1925. Es gibt einen weltweit anerkannten Service, nicht nur was die Flaggung anbelangt, sondern auch die Finanzierung des zu registrierenden Schiffes. In dieser Hinsicht ist Panama weltweit die Nummer eins. Sie brauchen hier keine Einkommensteuer bezahlen. Sie können eine Offshore-Firma in Panama gründen und darüber die Registrierung vornehmen. Sie bezahlen dann nur einen festgesetzten Steuersatz, der sich nach der Tonnage richtet."

    Das sind durchschnittlich nur 3000 US-Dollar im Jahr. Große Reedereien wie Lloyds lassen ihre Schiffe in Panama registrieren.

    Die vielen Transporte durch den Kanal und das offene Schiffsregister in Panama sind ein lukratives Geschäft. Wer mit dem Schiff durch die Landenge fährt, wird zudem von einer außergewöhnlichen Fauna und üppigen Flora überrascht. In Panama sind mehr als 10.000 verschiedene Pflanzenarten registriert, vor allem viele Orchideen.

    Eigentlich müssten bei dieser seltenen Vielfalt weite Landstriche unter Naturschutz stehen und in der Tat hat sich die Regierung dazu durchringen können, einige davon in Nationalparks zu erhalten. Naturschutz ist eine heikle Sache in Panama, so zum Beispiel die Erhaltung der Regenwälder.

    Weil große Teile der panamaischen Bevölkerung in Armut leben, werden die Regenwälder abgeholzt. Jahr für Jahr roden die Einwohner eine Fläche so groß wie 30.000 Fußballfelder. Das klingt gigantisch, aber die Menschen wüssten sonst gar nicht, wovon sie überhaupt leben sollten. Andreas Eke kam in den 90er Jahren auf die Idee, dagegen anzukämpfen.

    "Ich will das nicht überdramatisieren, aber es ist schon wahrscheinlich die größte Dummheit in der Menschheitsgeschichte, die momentan passiert und zukünftige Generationen werden, wenn nicht mit Hass, dann zumindest mit Unverstand auf uns zurückgucken und sagen, was habt Ihr eigentlich in der Generation gemacht...für relativ wenig Geld könnte man diese Regenwälder retten, vor allem durch Armutsbekämpfung und es passiert im Grunde genommen nichts und es ist sicherlich auch Teil unserer Aufgabe da über unsere Kunden Bewusstsein zu schaffen."

    Das Ergebnis: In dem kleinen Ort Las Lajas, auf dem früher einmal Regenwälder standen, kaufte er Weideland. Mit viel Mühe und Geduld begann Andreas Eke hier vor zehn Jahren damit, Edelhölzer anzupflanzen. Seine Firma Futuro Forestal bewirtschaftet heute über 600 Hektar Regenwald mit Mahagoni-Bäumen, Teak, Amarillo und Rosenholz.

    "Also, die Grundidee ist, eine Form zu schaffen, bei der nachhaltig Edelhölzer produziert werden, sowohl sozial, sowohl ökologisch als auch vom Investment nachhaltig Edelhölzer zu produzieren, das heißt sie nicht aus dem Regenwald zu holen, sie aber auch nicht in Monokulturplantagen zu produzieren und die Idee ist, der Beitrag ist, dass wir letztendlich den Regenwald damit schützen. Man braucht dann nicht mehr unbedingt in den Wald, um das Edelholz zu produzieren, das ist die Grundidee und das sollte wirtschaftlich so sinnvoll und gut sein wie eine gute Lebensversicherung."

    Bei Futuro Forestal kann man einen so genannten Baumsparvertrag abschließen. Mit einer Laufzeit von mehr als 25 Jahren . Danach werden die Edelhölzer auf einer bestimmten Fläche Land gerodet und die Erträge fließen direkt auf das Konto der Baumsparer. Wem das nicht reicht, kann auch direkt Land in Las Lajas erwerben und sehen wie seine Edelhölzer gedeihen.

    Wer sich die Fincas von Futuro Forestal anschaut, bekommt einen tiefen Einblick davon, wie die Menschen in Panama leben. In Las Lajas gibt es keine Luxushotels und keine Gourmet-Restaurants. Die 40 Mitarbeiter von Futuro Forestal sind zu einem Großteil Ngobe-Indianer. Sie helfen mit, die Bäume zu pflanzen, zu pflegen und zu fällen. Ein Großteil von ihnen kann weder lesen noch schreiben. Deshalb bietet Andreas Eke ihnen kostenlos Unterricht in der örtlichen Schule an. Einer der ältesten Mitarbeiter von Futuro Forestal ist Señor Felix.

    Er ist sozusagen der Vorarbeiter. So bescheiden seine kleine Hütte auch sein mag, er hat einen Grund zu feiern: Seine Einkünfte sind so gut, dass er sich gerade ein neues Dach geleistet hat. Für die Einheimischen ist das normalerweise eine besonders kostspielige Sache:
    Señor Felix' frisch renoviertes Häuschen steht genau neben der Finka. Dort, wo in Las Lajas die Wiederaufforstung von Regenwäldern einmal angefangen hatte.
    Doch, so sagt Andreas Eke, mit seiner Firma "Futuro Forestal³ könne er eigentlich nur das Roden von Regenwäldern etwas aufschieben. Die Regierung sowie international tätige Organisationen müssten wesentlich mehr tun:

    "Panama tut - wie alle anderen Länder auch - nicht genug, nur ist das wirklich ein globales Problem und man kann das nicht auf die Länder der Dritten Welt abwälzen, erste Schritte, die jetzt gegangen worden sind zum Beispiel mit dem Schuldenerlass für afrikanische Länder, das sind die Methoden und das sind die Dinge, die gemacht werden müssen, aber das muss konsequent umgesetzt werden. Es müssen konsequent politische Rahmenbedingungen geschaffen werden. Da brauchen wir nicht auf Panama zu gucken, das sind Dinge, die werden entschieden bei der Weltbank, das sind Dinge, die werden entschieden auf den G8-Treffen, die werden in den Entwicklungsländern entschieden und so lange arme, lateinamerikanische Bauern gegen hoch subventionierte europäische und US-amerikanische Landwirtschaft...konkurrieren müssen, werden die Bauern weiter den Wald zerstören. Also es müssen grundlegende Sachen der Wirtschaftsordnung verändert werden."

    Zwischen April und Dezember herrscht in Panama die Regenzeit. Gewöhnlich gießt es jeden Nachmittag einige Stunden. Der Boden ist aufgeweicht und matschig - nicht unbedingt jedermanns Sache. Doch in Panama ist es heiß und schwül, da kann Regen eigentlich nur gut tun.

    Wer der Hitze entkommen möchte, flüchtet in die Berge, am besten in das 1300 Meter hoch gelegene Boquete, ca. anderthalb Stunden entfernt von Las Lajas. Boquete ist ein idyllischer Ort, der besonders wegen seines Kaffeeanbaus berühmt ist. Bemerkenswert sind die vielen Kaffeepflanzen an den satten, grünen Hängen.

    Eine der bekanntesten Kaffeeplantagen ist Kotowa. Ricardo Koyner leitet das Unternehmen in der zweiten Generation. Während ein frisch gerösteter Cappucino zubereitet wird, erzählt er von der rasanten Entwicklung in Boquete:

    "Boquete wurde von Emigranten aus vielen verschiedenen Ländern vor 100 Jahren gegründet. Momentan gibt es eine zweite Welle von Emigranten. Viele Leute haben Boquete neulich entdeckt. Sie mögen das Klima, die Lebensqualität und die Gegend hier. Nun ist folgendes passiert: die Bodenpreise sind unglaublich gestiegen und bei so hohen Preisen lohnt sich die Kaffeeproduktion nicht mehr."

    Boquete ist in den letzten Jahren ein beliebtes Ferienziel geworden. Der Immobilienmarkt boomt. Für internationale Investoren ist der Landkauf hier noch ein Schnäppchen. Eine Hotelanlage entsteht nach der anderen. Zwischen anderthalb und rund 200 US-Dollar kostet der Quadratmeter in und um Boquete - je nach Lage. Doch was für Amerikaner und Europäer Schleuderpreise sind, ist für die Einheimischen kaum erschwinglich.

    Wie Ricardo Koyner würden viele Kaffeebauern gerne mehr Land für ihre Kaffeepflanzen kaufen, aber wegen der hohen Preise lohnt sich das kaum noch.

    Die Kaffeepreise auf den internationalen Handelsmärkten schwanken. Doch ein Dollar und 20 Cent sollte ein Pfund Kaffee schon auf dem Markt einbringen, sonst rechnet sich das alles nicht - und die Sortiermaschinen für die allerfeinsten Bohnen bleiben still.

    Jeder, der sich in Panama umsieht merkt rasch, welche rasante Entwicklung das Land vom autoritären Militärregime Noriegas in den 80er Jahren bis zur freien Marktwirtschaft von Martin Torrijos durchgemacht hat, dem amtierenden Präsidenten. Doch wohin steuert das Entwicklungsland heute?

    Zum einen will Panamas Regierung die freie Wirtschaft weiter ausbauen, lockt Unternehmen mit Steuererleichterungen und geringen Auflagen aus dem Ausland an. Es bietet günstiges Land für Investoren und setzt auf neue Impulse in der Tourismusbranche.

    Eine Erweiterung des Panama-Kanals wird Torrijos wohl durchsetzen müssen. Die Regierung wird sich in Zukunft kaum Einnahmen zwischen 1 und 2 Milliarden US Dollar im Jahr entgehen lassen wollen.

    Es ist also eher damit zu rechnen, dass das Frachtaufkommen noch steigen wird - und ebenso die Zahl der Dienstleistungen für Schiffe, die unter der panamaischen Flagge fahren.
    Im Finanzsektor hat Panama in letzter Zeit eher Rückschläge verzeichnen müssen. So gibt die "Dresdner Bank Lateinamerika" ihren Standort auf. Statt auf Lateinamerika wollen deutsche Bankiers lieber auf Asien setzen und sich dort vor allem auf China konzentrieren. Ironie der Geschichte: Gerade China und die "Bank of China" gelten neben den USA und Japan als stärkste Investoren in Panama.

    Nicht zu vergessen schließlich die bittere Armut, die sich in Panama wie ein Krebsgeschwür entwickelt hat. Die Armutsrate ist in den letzten Jahren zwar leicht gesunken, doch immer noch viel zu viele Menschen in Colón, Curundi und den abgelegenen Dörfern der Ngobe-Indianer wissen nach wie vor nicht wie es weiter gehen soll. Die Schere zwischen arm und reich ist groß in Panama. Laut einer Studie der Universität Panama kontrolliert eine Gruppe von 80 Personen die Hälfte des Bruttosozialproduktes. Panama konnte 2004 die beste Wachstumsrate in Mittelamerika vorweisen. Da müssten Martin Torrijos und seine Regierungsmannschaft eigentlich mehr für die soziale Sicherheit des Landes tun können.