In Guntur beobachtete der Franzose Pierre Jules César Janssen, wie der Mond die Sonne bedeckte. Mit einem Spektroskop untersuchte er das Licht der Protuberanzen – der Materieausbrüche, die bei einer Finsternis über den Mondrand hinaus ragen.
Charakteristische Linien im Spektrum
Dies war die erste gut zu beobachtende Sonnenfinsternis, seit neun Jahre zuvor der aus Königsberg stammende Gustav Kirchhoff und der Göttinger Robert Bunsen die Spektralanalyse entwickelt hatten. Damit ließ sich aus dem Licht eines Sterns seine chemische Zusammensetzung ermitteln, weil jedes Element charakteristische Linien im Spektrum hinterlässt.
Leuchtende Ausbrüche der Sonne
Pierre Janssen entdeckte, dass die leuchtenden Ausbrüche der Sonne vor allem aus sehr heißem Wasserstoff bestehen. Zugleich fand er aber auch Linien, die sich keinem bis dahin bekannten Element zuordnen ließen. Da er vermutete, dieser Stoff komme nur in der Sonne vor, nannte er ihn Helium – von Helios, dem griechischen Wort für Sonne. Auf der Erde wurde dieses Element erst über 20 Jahre später nachgewiesen.
Jener sonderbare "Sonnenstoff"
Pierre Janssen war von seiner Entdeckung so fasziniert, dass er binnen Wochen ein Instrument entwickelte, mit dem sich auch das grelle Sonnenlicht außerhalb einer Finsternis untersuchen ließ – und damit auch das Helium. Jener sonderbare "Sonnenstoff" ist zwar auf der Erde sehr selten, macht aber ein Viertel des Universums aus.