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Epidemie
Erster Ebola-Fall außerhalb Westafrikas

Erstmals ist in den USA ein Mann mit Ebola diagnostiziert worden. Er war aus Liberia eingereist und hatte erst Tage später Symptome entwickelt. Weitere Verdachtsfälle gibt es im Moment laut US-Gesundheitsbehörde nicht. Insgesamt sind weltweit mindestens 6.500 Menschen bereits mit dem Virus infiziert worden.

01.10.2014
    Ein Schild in Liberia warnt vor Ebola. In Westafrika sind bislang rund 3.000 Menschen an dem Virus gestorben.
    Ein Schild in Liberia warnt vor Ebola. In Westafrika sind bislang rund 3.000 Menschen an dem Virus gestorben. (AFP / Pascal Guyot)
    Das Ebola-Virus ist erstmals bei einem Patienten in den USA festgestellt worden. Erkrankt ist ein Mann aus Dallas im US-Bundesstaat Texas, wie die Gesundheitsbehörde mitteilte. Es ist demnach der erste Ebola-Fall außerhalb Westafrikas.
    Der Patient ist den Angaben zufolge vor rund zehn Tagen aus dem westafrikanischen Liberia in die USA gereist. Der Mann habe erst einige Tage nach seiner Einreise Symptome entwickelt. Inzwischen befinde er sich auf der Isolierstation eines Krankenhauses. Weitere Verdachtsfälle gebe es derzeit nicht.
    CDC & @TexasDSHS confirm 1st #Ebola case diagnosed in US. Hospitalized patient recently returned from W. Africa.— Dr. Tom Frieden (@DrFriedenCDC) 30. September 2014
    "Ich habe keine Zweifel, dass wir diesen Ebola-Fall kontrollieren werden, sodass die Krankheit sich in diesem Land nicht weiterverbreiten wird", sagte der Leiter der US-Gesundheitsbehörde, Thomas Frieden. Alle Personen, mit denen der Patient Kontakt gehabt habe, würden ausfindig gemacht und unter Beobachtung gestellt. Es handele sich hauptsächlich um einige Familienmitglieder.
    Rund 3.000 Todesfälle
    In Westafrika sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) bereits mehr als 3.000 Menschen an Ebola gestorben, etwa 6.500 haben sich infiziert. Die WHO rechnet aber mit einer hohen Dunkelziffer. In den USA wurden bislang fünf Patienten mit Ebola behandelt. Anders als im aktuellen Fall war die Krankheit bei ihnen schon ist Westafrika diagnostiziert worden.
    Unterdessen mahnen Politiker mehr und schnellere Hilfe für die betroffenen Länder an. So kritisiert Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU): "Wir sind da in Europa nicht schlagkräftig und schnell genug. Ich würde mir wünschen, dass wir schneller wären". Bei solchen Katastrophen sei eine bessere Abstimmung auf europäischer Ebene notwendig, sagte sie der "Allgemeinen Zeitung". Die Bundeswehr will eine Luftbrücke zwischen Dakar und Monrovia aufbauen. Dabei kommt es allerdings wegen defekter Flugzeuge zu Verzögerungen.
    Das US-Militär plant in den kommenden Wochen die Entsendung von 1.400 Soldaten nach Liberia. Präsident Barack Obama hatte Mitte September angekündigt, zum Kampf gegen Ebola insgesamt 3.000 Militärangehörige in die Region zu schicken.
    (hba/dk)