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Epidemie
Guinea schließt Grenze wegen Ebola

Aus Angst vor der Einreise von Ebola-Infizierten schließt der westafrikanische Staat Guinea die Grenzen zu seinen südlichen Nachbarn. Auch Sambia verfügte Einreisebeschränkungen. Derweils soll es dem ersten europäischen Ebola-Patienten gut gehen.

09.08.2014
    In einer Folienkammer wird der Ebola-Patient Miguel Pajares vom Flugzeug ins Krankenhaus in Madrid gebracht.
    In einer Folienkammer wird der Ebola-Patient Miguel Pajares vom Flugzeug ins Krankenhaus in Madrid gebracht. (EPA/EMILIO NARANJO)
    Das westafrikanische Guinea hat seine Grenzen zu Sierra Leone und Liberia geschlossen, um die Ausbreitung der Ebola-Epidemie zu stoppen. Die Maßnahme sei in Absprache mit den beiden Nachbarstaaten ergriffen worden, erklärte die Regierung in Conakry. So solle vermieden werden, dass weitere Infizierte ins Land kämen. Seit März sind in Guinea mindestens 367 Menschen an Ebola gestorben, 18 Kranke werden derzeit auf Isolierstationen behandelt. Zuvor hatte Nigeria als dritter westafrikanischer Staat nach Sierra Leone und Liberia wegen der tödlichen Krankheit den Notstand ausgerufen.
    Der nigerianische Präsident Goodluck Jonathan gab zudem umgerechnet 8,7 Millionen Euro zur Bekämpfung der Seuche frei. Damit sollten unter anderem zusätzliche Isolierstationen, Personal und die Überwachung an den Grenzen finanziert werden, erläuterte ein Sprecher von Jonathan. Nigeria, das bevölkerungsreichsten Land Afrikas, gab die Zahl der Ebola-Kranken in der Wirtschaftsmetropole Lagos mit sieben an. Zwei davon seien gestorben. Dutzende seien unter Beobachtung. Sie waren mit einem Mann in Kontakt gekommen, der nach seiner Ankunft aus Liberia erkrankte. Lagos ist mit 21 Millionen Einwohnern die größte Stadt Afrikas.
    Bürger Sambias dürfen nicht mehr in betroffene Länder reisen
    Unterdessen kündigte auch das im südlichen Afrika gelegene Sambia Reisebeschränkungen wegen Ebola an. Menschen aus Ländern, in denen Ebola ausgebrochen ist, dürfen nicht mehr nach Sambia einreisen. Staatsbürgern Sambias sei zudem die Reise in solche Länder verboten, teilte das Gesundheitsministerium in Lusaka mit.
    Dem ersten nach Europa gebrachten Ebola-Patienten geht es den Umständen entsprechend gut. Der Zustand des spanischen Geistlichen Miguel Pajares sei weiterhin stabil, sagten die Ärzte, die den 75-Jährigen in einem Madrider Krankenhaus behandeln. Pajares hatte sich in Liberias Hauptstadt Monrovia mit dem Virus infiziert und war am Donnerstag in seine Heimat geflogen worden. Dagegen starb eine Mitarbeiterin des Missionars, eine aus dem Kongo stammende Nonne, in Monrovia an dem Virus. Dies teilte die katholische Hilfsorganisation "Juan Ciudad" mit, für die Pajares gearbeitet hatte. Spanien ist nach den USA der zweite westliche Staat, der seit dem Ausbruch der Epidemie in Westafrika einen mit Ebola infizierten Staatsbürger heimgeholt hat. (tgs/ab)