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Erdbeben
Nordchile zum Katastrophengebiet erklärt

Ein schweres Seebeben vor der Nordküste Chiles hat einen Tsunami ausgelöst. Präsidentin Bachelet rief den Notstand für den Norden des Landes aus. Das Militär soll in der betroffenen Region helfen. Nach bisherigen Erkenntnissen kamen fünf Menschen ums Leben.

02.04.2014
    Das Militär solle den Betroffenen im Norden des Landes helfen, aber auch Plünderungen vermeiden, sagte Präsidentin Michelle Bachelet in einer Fernsehansprache. "Es sind die notwendigen Maßnahmen getroffen worden, um die Bürger zu schützen." Bislang sei alles unter Kontrolle: "Das Land hat die ersten Stunden dieses Notfalls gut gemeistert."
    Mindestens sechs Menschen starben. Sie wurden von einstürzenden Wänden begraben oder erlitten einen Herzinfarkt. Das Beben hatte eine Stärke von 8,2. Das Epizentrum lag in rund 39 Kilometern Tiefe im Meer, rund 100 Kilometer vor der Küste der Stadt Iquique, wie die chilenische Erdbebenwarte CSN mitteilte. Die Behörden gaben eine Tsunami-Warnung heraus und ordneten Evakuierungen an der nordchilenischen Küste an. Hunderttausende Menschen brachten sich in höher gelegenen Gebieten in Sicherheit. Neben Chile gaben auch Honduras, Peru und Ecuador eine Tsunami-Warnung heraus.
    Eine erste Flutwelle erreichte den Norden Chiles nach Angaben der Marine nach 45 Minuten. Wie das Tsunami-Warnzentrum für den Pazifik berichtete, verursachte das Beben mehrere Tsunami-Wellen, die höchste mit 2,3 Metern.
    Erdrutsche blockierten mehrere Straßen. In einem Frauengefängnis in Iquique nutzten 300 Gefangene das Chaos und flüchteten. Etwa 26 von ihnen sind inzwischen wieder inhaftiert worden. Die Regierung evakuierte die nördliche Küste des Landes.