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Die Große Koalition will Funklöcher schließen +++ Die Netzagentur verliert einen Streit mit Google +++ Instagram ist bei jungen Menschen die wichtigste Online-Nachrichtenquelle +++ Deutschland bekommt einen vierten Mobilfunknetzbetreiber +++ Die Österreichische Post veröffentlicht eine Krypto-Briefmarke

Von Lucian Haas | 15.06.2019
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Der Wochenrückblick: Was in der IT-Welt passiert ist. (Deutschlandradio)
Die Große Koalition will Funklöcher schließen
Um in Deutschland eine lückenlose Mobilfunkversorgung sicherzustellen, plant die große Koalition eine eigene Mobilfunk-Infrastrukturgesellschaft des Bundes. Sie soll den Bau von Mobilfunkmasten in unterversorgten Regionen sicherstellen. Das haben die Fraktionsvorstände von CDU/CSU und SPD am Freitag beschlossen. Laut der Vereinbarung würde die Infrastruktur-Gesellschaft sich ausschließlich auf die Beseitigung weißer Flecken konzentrieren, und zwar in Regionen, in denen kein Netz verfügbar ist und in denen die privaten Mobilfunkanbieter aus wirtschaftlichen Gründen selbst keinen Ausbau planen. Der Bund soll über die Infrastrukturgesellschaft den Bau von eigenen Mobilfunkmasten in Auftrag geben können. Als Standorte würden bundeseigene Gelände genutzt, um langwierige Genehmigungsverfahren zu vermeiden. Die Kapazitäten der Anlagen sollen dann an die Mobilfunkbetreiber vermietet werden.
Quelle: dpa

Die Netzagentur verliert einen Streit mit Google
Die Bundesnetzagentur wollte Google dazu verpflichten, die Email-Sparte Gmail als Telekommunikationsdienst anzumelden. Damit hätte Google bei Gmail unter anderem eine Schnittstelle für den Datenzugriff durch Ermittlungsbehörden einbauen müssen. Dem erteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg nun aber eine Absage. Der EuGH urteilte, Angebote wie Gmail seien nach EU-Recht nicht als elektronische Telekommunikationsdienste einzustufen, da ihre Dienstleistung nicht überwiegend in der Übertragung der Signale in eigenen Netzen besteht. Der Fall geht zurück bis ins Jahr 2012, als die Bundesnetzagentur Google erstmals per Bescheid aufforderte, Gmail als Telekommunikationsdienst anzumelden. Der US-Konzern wehrte sich aber juristisch dagegen. 2015 hatte das Verwaltungsgericht Köln die Klage Googles in erster Instanz noch abgewiesen. So landete der Fall schließlich vor dem Europäischen Gerichtshof. Im konkreten Streit zwischen Google und der Bundesnetzagentur muss nun noch das Oberverwaltungsgericht Nordrhein-Westfalen den Fall auf Grundlage des EuGH-Urteils rechtskräftig entscheiden.
Quelle: Heise

Instagram ist bei jungen Menschen die wichtigste Online-Nachrichtenquelle
Nachrichten über das Weltgeschehen erreichen junge Menschen in Deutschland immer häufiger als eingestreute News in den sozialen Netzen. Dabei liegt laut einer Studie des Reuters Institute in Kooperation mit dem Leibniz-Institut für Medienforschung hierzulande mittlerweile Instagram als wichtigste Online-Nachrichtenquelle knapp vor Facebook und Youtube. Dahinter folgen in einigem Abstand WhatsApp und Twitter. Diese Angaben gelten für Nutzer im Alter von 18 bis 24 Jahren. Für die Studie wurden in Deutschland rund 2000 repräsentativ ausgewählte Internetnutzer befragt. In 37 weiteren Ländern wurden ähnliche Erhebungen durchgeführt. Den Ergebnissen nach werden soziale Netze kaum dazu genutzt, gezielt nach Nachrichten zu suchen. Diese würden eher als Beimischung des üblichen Streams von Bildern und Botschaften wahrgenommen. Nur drei Prozent der Befragten gaben an, sich allein auf soziale Medien als Nachrichtenquelle zu stützen.
Quelle: Heise, Leibniz Institut für Medienforschung

Deutschland bekommt einen vierten Mobilfunknetzbetreiber
Die Versteigerung der Mobilfunkfrequenzen für den neuen Standard 5G ist nach 13 Wochen zu Ende gegangen. Die vier beteiligten Unternehmen Deutsche Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch bezahlen dem Bund insgesamt 6,55 Milliarden Euro. Mit dem Ausgang ist nun auch klar: Deutschland bekommt einen vierten Mobilfunk-Netzbetreiber. 1&1 Drillisch gab bekannt, ein eigenes 5G-Netz aufbauen zu wollen. Allerdings reichen die von dem Tochterunternehmen von United Internet ersteigerten Frequenzblöcke bisher nicht für eine flächendeckende Versorgung mit 5G aus. Inwieweit die anderen Netzbetreiber dazu verpflichtet werden können, ihrem Konkurrenten ein Roaming anzubieten, gilt noch als strittig.
Quelle: Agenturen

Die Österreichische Post veröffentlicht eine Krypto-Briefmarke
Es handelt sich um eine Sonderbriefmarke, von der jeweils ein digitales Abbild in der Ethereum-Blockchain gespeichert ist. Es ist die weltweit erste Briefmarke, welche die Blockchain-Technologie nutzt. Die sogenannte "crypto stamp" besteht aus einer klassischen Briefmarke für den Postversand und einem dazugehörigen Blockchain-Zertifikat. Auf dem Briefmarkenblock ist hinter einem Rubbelfeld ein Zugangscode gedruckt, mit dem ein Käufer die Briefmarke als digitale Kopie in seiner Ethereum-Wallet ablegen kann. Die virtuellen Marken lassen sich dann auch in andere Wallets übertragen. Diese Transaktionen werden in der Blockchain lückenlos dokumentiert. Gedacht ist die Krypto-Briefmarke vor allem als virtuelles Sammlerstück. Einen praktischen Nutzen bietet der digitale Klon der analogen Briefmarke bisher nicht. Die Marke hat einen ungewöhnlichen Nennwert von 6,90 Euro und eine Auflage von 150.000 Stück.
Quelle: Österreichische Post