Freitag, 29. März 2024

Archiv

Erforscht, entdeckt, entwickelt
Das Info-Update

Neue Schwachstelle in Intel-Prozessoren entdeckt +++ Huawei präsentiert eigenes Betriebssystem +++ US-Werbefirma griff Standortdaten von Tausenden von Instagram-Nutzern ab +++ Eine App soll bei der Terroristenbekämpfung helfen +++ Eine Gesamtstrategie soll den Mobilfunkausbau beschleunigen +++ Apple ist gegen ein Recht auf Reparatur

Von Lucian Haas | 10.08.2019
Forschung aktuell: Computer und Kommunikation - Die Meldungen
Wochenrückblick aus der IT-Welt - das Info-Update bei „Computer und Kommunikation“ (Deutschlandradio)
Neue Schwachstelle in Intel-Prozessoren entdeckt
Sämtliche moderne Prozessoren des Herstellers Intel sollen von einer Sicherheitslücke betroffen sein, die den Zugriff auf Passwörter und andere vertrauliche Daten der Computernutzer ermöglicht. Das gab das IT-Sicherheitsunternehmen Bitdefender bekannt. Schon vor rund anderthalb Jahren waren bei Intel-Prozessoren die Sicherheitslücken Spectre und Meltdown bekannt geworden. Alle danach umgesetzten Schutzmechanismen gegen diese könnten von der neuen Schwachstelle aber umgangen werden. Der Kern des Problems liegt, wie bei Spectre und Meltdown, in der sogenannten Speculative-Execution Technologie. Um schneller zu sein, versuchen die Prozessoren die nächsten Befehle vorherzusagen, um dafür quasi schon Vorarbeit zu leisten. Diese Methode hinterlässt aber Spuren im internen Speicher der Chips, die dann Attacken ermöglichen. Die nötigen Angriffswege sind allerdings sehr komplex und verlangen tiefstes Wissen über die Funktionsweise moderner Prozessoren.
Quelle: Agenturen

Huawei präsentiert eigenes Betriebssystem
Es läuft unter den Namen HarmonyOS – beziehungsweise HongMeng in China – und könnte nach Angaben von Huawei Android in Smartphones ersetzen. HarmonyOS soll so flexibel sein, dass es auch auf Computern, Tablets, Smartwatches und vernetzter Technik laufen kann. Das erste Produkt, das damit auf den Markt kommen wird, ist ein smarter Fernseher. Interessant ist diese Entwicklung vor dem Hintergrund des Handelsstreits zwischen den USA und China. Derzeit ist unklar, ob Huawei auch in Zukunft weiterhin Android auf seinen Handys verwenden kann. Mit HarmonyOS hat das Unternehmen nun eine Alternative in der Hinterhand. Vorerst will Huawei bei Smartphones aber weiter auf Android setzen. Harmony ist laut Unternehmensangaben in erster Linie für Fernseher, Wearables und andere vernetzte Technik im Internet der Dinge gedacht. Huawei plant, HarmonyOS als globales Betriebssystem zu etablieren, das auch andere Hersteller nutzen können. Die Software soll wie Android quelloffen für alle zugänglich sein.
Quelle: Agenturen

Werbefirma griff Standortdaten von Tausenden von Instagram-Nutzern ab
Die Marketingfirma Hyp3r aus San Francisco hat die öffentlich zugänglichen Daten gesammelt, um damit Werbeprofile zu bilden. Dafür wurden Beiträge aus der sogenannten Stories-Funktion von Instagram gespeichert und mit Standortdaten der Nutzer verknüpft. Teilweise wurden sogar Bewegungsprofile erstellt. Das berichtet das Magazin Business Insider. Der Vorfall erinnert an den Skandal um Cambridge Analytica. Im März 2018 war bekannt geworden, dass die Analysefirma Daten von Millionen von Facebook-Nutzern abgegriffen hatte. Instagram gehört zu Facebook. Der neuerliche Fall erweckt den Eindruck, dass das Unternehmen noch immer Probleme hat, die Daten seiner Nutzer ausreichend abzusichern. Nach Angaben von Instagram wurde Hyp3r mittlerweile von der Plattform ausgeschlossen.
Quelle: Business Insider

Eine App soll bei der Terroristenbekämpfung helfen
Hessendata ist eine Analysesoftware, die die Polizei in Hessen bei der Jagd auf Terroristen und Schwerstkriminelle unterstützt. Neuerdings gibt es das Programm auch als mobile App fürs Smartphone. Damit sollen die Polizisten in Hessen bei ihren Einsätzen künftig besser vernetzt sein. Die Analyseplattform, die von der US-Firma Palantir stammt, verknüpft Informationen aus Polizeidatenbanken unter anderen mit Daten aus sozialen Netzen und bereitet diese für die Einsatzkräfte auf. Datenschützer sehen den Einsatz der Software allerdings kritisch.
Quelle: Heise

Eine Gesamtstrategie soll den Mobilfunkausbau beschleunigen
Bundesinfrastrukturminister Andreas Scheuer will den Mobilfunkausbau in schlecht versorgten ländlichen Regionen mit weiteren Maßnahmen voranbringen. Als Teil einer Gesamtstrategie, um Genehmigungs- und Ausbauprozesse zu beschleunigen, sollen öffentliche Grundstücke als Standorte für Sende-Anlagen bereitgestellt werden. Tausende Flächen für Sendestandorte seien bereits bei Liegenschaften des Bundes, bei Sicherheitsbehörden und auf Flurstücken der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung identifiziert worden. Dort sollen Netzbetreibern kürzere Genehmigungsverfahren und günstige Miet-Konditionen angeboten werden.
Quelle: dpa

Apple ist gegen ein Recht auf Reparatur
In den USA gibt es Debatten darüber, das Reparaturmonopol von Smartphone-Herstellern zu brechen und den Markt für Drittanbieter und nicht zertifizierte Reparaturbetriebe zu öffnen. Apple hat sich öffentlich dagegen ausgesprochen. Der Konzern wolle sicherstellen, dass Produkte sicher und korrekt repariert würden, erklärte ein Sprecher. Apple weigert sich bislang, Original-Ersatzteile an externe Werkstätten zu liefern. Verbraucherschützer monieren, Hersteller wie Apple nutzten ihr Reparaturmonopol nur, um damit mehr Geld zu verdienen. Das Thema wird derzeit vor dem Kartellausschuss des US-Repräsentantenhauses verhandelt.
Quelle: Heise