Zum ersten Mal hat eine private chinesische Raumfahrtfirma eine Rakete in die Erdumlaufbahn geschossen
Die Trägerrakete Hyperbola 1 hob heute Morgen vom chinesischen Raumfahrtzentrum Jiuquan in der Wüste Gobi ab und transportierte zwei Satelliten ins All. Entwickelt und gebaut hat die Rakete die Pekinger Firma iSpace, eine von einem Dutzend chinesischer Unternehmen, die kommerzielle Raumflüge durchführen wollen. Etwa dreißig Raketenstarts dieser Firmen gab es allein im Jahr 2018, allerdings hatte es keine der Raketen in die Erdumlaufbahn geschafft.
In China wird die Raumfahrt nach wie vor von einem staatlichen Programm dominiert. Flüge zum Mond und eine Marsmission sowie der Bau einer eigenen Raumstation sind geplant.
Quelle: dpa
Forscher finden den Abwasserkanal des Gehirns
Lymphgefäße an der Basis des Schädels transportieren überflüssiges Gehirnwasser und größere Moleküle aus dem Gehirn ab. Das haben Forschende aus Südkorea und den USA durch Untersuchungen an Mäusen und Ratten herausgefunden. Wie die Wissenschaftler in der Fachzeitschrift Nature schreiben, sind diese Lymphgefäße so aufgebaut, dass sie besonders effektiv neurologisches Abwasser sammeln und ableiten können.
Die Zellen, die die Wände der ableitenden Gefäße bilden, sind nur an einzelnen Stellen verbunden. So kann leichter Flüssigkeit aus der äußeren Hirnhaut in die Lymphbahn eindringen. Außerdem gibt es im Inneren Ventile, die den Flüssigkeitsabfluss steuern. Aus den Lymphbahnen gelangt das Gehirn-Abwasser dann über Lymphknoten in das periphere Lymphsystem, das vom Gehirn getrennt verläuft.
Bei älteren Mäusen funktioniert das Abfließen nicht mehr so effizient. Damit ist auch der Abtransport von Proteinen gestört. Das könnte zur Entstehung von neurodegenerativen Krankheiten wie Alzheimer beitragen, vermuten die Forscher.
Quelle: Nature
Ein spezielles Protein macht Spinnenseide besonders reißfest
Darwins Rindenspinne, die in Madagaskar vorkommt, baut Netze, deren Ankerfäden bis zu 25 Meter lang sein können. Um die riesigen Netze zu stabilisieren, muss ihre Seide besonders elastisch sein. Biologinnen aus den USA haben jetzt herausgefunden, dass dafür ein Protein verantwortlich ist, dessen Struktur sich von dem anderer Seidenproteine unterscheidet. Das Protein MaSP4 enthält sich wiederholende Abschnitte mit einem hohen Anteil der Aminosäure Prolin. Diese prolinreichen Sequenzen machen den Seidenfaden etwa doppelt so dehnbar wie die Seide anderer Spinnen. Die Seide von Darwins Rindenspinne ist damit das reißfesteste Biomaterial, das bisher bekannt ist.
Ihre Studie stellen die Wissenschaftlerinnen in der Fachzeitschrift Communications Biology vor.
Quelle: Communications Biology
Ein neuartiges Pflaster unterstützt die Wundheilung aktiv
Das Pflaster besteht aus einem wasserhaltigen Gel, das sich bei Körpertemperatur zusammenzieht. Dadurch werden die Wundränder näher zusammengebracht, was die Wundfläche um knapp die Hälfte verkleinert und die Heilung beschleunigt, wie Bioingeneurinnen aus den USA in Versuchen an Schweinen gezeigt haben. Ihre Entwicklung stellen sie in der Fachzeitschrift Science Advances vor.
Das Material ist sehr klebrig und dadurch auch für langsam heilende oder chronische Wunden geeignet. Durch die Einbettung von Silber-Nanopartikeln wirkt das Gel außerdem antibakteriell.
Das Wirkprinzip des Pflasters haben sich die Wissenschaftlerinnen bei Embryos abgeschaut, bei denen Wunden zunächst von dünnen Aktinfasern zusammengezogen werden, bevor sich neue Haut bildet.
Quelle: Science Advances
Ein Impfstoff gegen das MERS-Coronavirus ist erfolgreich am Menschen getestet worden
Bei 75 gesunden Erwachsenen löste der Impfstoff eine Immunreaktion aus, die nach einem Jahr ähnlich stark war, wie die von Personen, die eine Infektion mit dem MERS-Coronavirus überlebt hatten. Das berichten amerikanische Infektionsbiologen im Fachmagazin The Lancet Infectious Diseases.
Die Probanden hatten drei Injektionen des Impfstoffes innerhalb von drei Monaten erhalten. Schon nach zwei Gaben war bei 85 Prozent von ihnen eine Immunreaktion nachweisbar. Schwere Nebenwirkungen wurden nicht beobachtet.
Das MERS-Coronavirus verursacht beim Menschen das Middle East respiratory syndrome, also eine schwere Atemwegserkrankung, die oft mit Lungenentzündung und Nierenversagen einhergeht. Die Infektion verläuft meist tödlich. Bisher gibt es keine Therapie oder Impfung gegen die Erkrankung.
Als nächstes soll der Impfstoff in Südkorea und dem Mittleren Osten getestet werden, wo das MERS-Coronavirus hauptsächlich vorkommt.
Quelle: The Lancet Infectious Diseases