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Erinnerungen wie eingefroren

Posttraumatische Belastungsstörungen beeinträchtigen das berufliche und private Leben eines Menschen ganz entscheidend. Seit dem Beginn des Afghanistaneinsatzes wächst auch die Zahl der Bundeswehrsoldaten mit PTBS beständig.

Von Rebecca Hillauer | 18.03.2010
    Selbstmordattentat auf einen Bundeswehrbus der ISAF-Schutztruppe in Kabul. Im Bus sitzt auch Friedhelm H. Er schreibt später:

    "Nach dem Anschlag fing ich an, mich über ganz banale Dinge aufzuregen und wurde sehr leicht reizbar. Bestimmte Schlüsselworte wie der 7.6., Anschlag, Bus, Afghanistan oder Kabul riefen mich sofort auf den Plan. Es schien, als wäre meine Seele in ein völliges Ungleichgewicht gefallen. Anfangs konnte ich auch schlecht schlafen. Die Bilder, die ich vom Anschlag ständig im Kopf hatte, ließen mich einfach nicht mehr los."

    Friedhelm H. beschreibt typische Symptome einer posttraumatischen Belastungsstörung - kurz PTBS. PTBS wurde erstmals von den Amerikanern nach dem Vietnamkrieg diagnostiziert und ist seit den 90er-Jahren als Krankheit anerkannt. Bei der Bundeswehr wurden 2006 gerade mal 83 PTBS-Fälle diagnostiziert. 2008 ließen sich bereits 246 Bundeswehrsoldaten wegen PTBS behandeln, und im letzten Jahr waren es fast doppelt so viele - fast alle im Einsatz in Afghanistan. Peter Zimmermann, leitender Arzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie im Bundeswehrkrankenhaus Berlin, sieht hierfür zwei entscheidende Gründe.

    "Das Mandat ist, wie man so schön sagt, robuster geworden, und wir haben auch sicher mehr traumatogene Situationen in den Einsatzländern, insbesondere in Afghanistan. Das kann natürlich dazu führen, dass mehr behandlungsbedürftige Störungen entstehen. Aber die Bundeswehr hat in den letzten Jahren schon auch sehr intensiv daran gearbeitet, diese Störungen zu entstigmatisieren. Das heißt, den Soldaten das Gefühl zu vermitteln, dass es keine Schande ist, sich in Behandlung zu begeben. Und auch das kann natürlich dazu führen, dass mehr Soldaten sich trauen, in die Behandlung zu gehen, weil sie sich nicht mehr als - in Anführungszeichen - 'Weicheier' erleben, weil mehr Aufklärungsarbeit gelaufen ist."

    Ob nicht nur die Behandlungszahlen gestiegen sind, sondern auch die tatsächlichen Fallzahlen - darüber soll eine Dunkelzifferstudie Aufschluss geben, für die derzeit mehrere 1000 Bundeswehrsoldaten in diagnostischen Interviews befragt werden. Für die Diagnose einer PTBS müssen vier Symptome gegeben sein: das wiederholte Erleben des Traumas in sich aufdrängenden Erinnerungen - die Intrusionen oder Flashbacks. Demzufolge ein zwanghaftes Vermeiden von allem, was an das Ereignis erinnert. Dazu kommen Albträume und genannte Hyperarousal, das sind körperliche Reaktionen wie Angst, Zittern oder vermehrtes Schwitzen. Gereon Heuft, Direktor der Klinik und Poliklinik für Psychosomatik und Psychotherapie am Universitätsklinikum in Münster.

    "Wenn das Vollbild einer posttraumatische Belastungsstörung mit diesen genannten vier Kriterien vorliegt, dann beginnt jede Therapie mit einer Stabilisierungsphase. Die Stabilisierungsphase beinhaltet auch, dass noch mal über das Krankheitsbild aufgeklärt wird. Also Stichwort: Sie leiden unter einer normalen Reaktion auf dem Hintergrund einer unnormalen Situation. Aber das macht natürlich auf Dauer viel Leid. Also Erklärung: Es ist zunächst einmal eine verständliche Reaktion, die durch die jetzt geplante Therapie verändert wird."

    Doch nicht jeder, der etwas Schreckliches erlebt, entwickelt eine PTBS. Traumaassoziierte Störungen haben - sogar in Kriegseinsätzen - eine hohe Spontanheilungsquote von 70 bis 90 Prozent. Nach der der ICD-10 Klassifikation der Weltgesundheitsorganisation soll deshalb zwischen einem Ereignis und der Diagnose PTBS eine Latenzzeit von mindestens einem Monat vergangen sein.

    Die Bundeswehr führt Therapien von PTBS grundsätzlich nur in Deutschland durch. Den demnächst mehr als 5000 Soldaten in Afghanistan stehen für ihre seelischen Nöte nach derzeitigem Stand ganze fünf Helfer zur Seite, ein Psychiater, zwei Psychologen und zwei Militärseelsorger. Peter Zimmermann hält dies trotzdem für ausreichend:

    "Das liegt daran, dass viele tatsächlich im Einsatz erst mal mit ihrem Leiden nicht zum Helfer gehen, zum Beispiel aus Angst, nach Hause geschickt zu werden, zum Beispiel aus Angst auch, ihre Kameraden im Stich zu lassen. Man versucht dann, diejenigen, die bleiben wollen, im Einsatzland zu stabilisieren. Wer zum Beispiel ausgeprägte Schlafstörungen hat, da gibt es heutzutage Medikamente, die den Schlaf verbessern, die aber trotzdem jemanden leistungs- und dienstfähig halten. Und dann kommen sie nach Hause zurück. Und die, die wieder in Behandlung gehen später, die fallen dann oft in ein Loch. Dann ist dieses ständige angespannt sein müssen, mitmachen müssen, helfen müssen - das fällt dann weg. Und dann merken sie, dass sie doch etwas zurückbehalten haben."

    Die Psychotherapeuten und Traumatologen der Bundeswehr arbeiten nach denselben ICD-10 Standards wie Therapeuten in ziviler Praxis. Man geht davon aus, dass eine Traumatisierung anders im Gedächtnis "verdaut" wird, als eine normale Erinnerung. Gewöhnlich verarbeitet das Gehirn in seiner rechten Hälfte die Bildinhalte eines Geschehens und in der linken Hälfte die emotionalen Inhalte, indem es ihnen Begriffe zuordnet. So können wir unsere Gefühle in Worte fassen.

    Bei einer PTBS laufen diese beiden Prozesse nicht kongruent zusammen, sondern unverbunden nebeneinander. Wie eine alte Schallplatte, die in einer Rille hängen bleibt, tauchen im Gehirn immer wieder die gleichen Bilder auf - für die wir auch keine Worte finden.

    "Wenn ich eine Erinnerung habe an einen plötzlichen Schrecken - da ist ein Auto auf mich zugerast und es kam ins Schleudern, ist aber alles gut ausgegangen: Ich kann das in mir verarbeiten, ich kann das anderen erzählen. Wir sagen, das ist im Sekundärprozess der Gehirnfunktionen abgelegt als Erinnerung. Es ist gut. Ich kann mich daran wieder erinnern, wenn ich das möchte - aber es drängt sich nicht auf. Wenn ich eine posttraumatische Belastungsstörung erleide, das zeigt, dass hier die Erinnerungen an das Trauma nicht im Sekundärprozess verarbeitet werden können. Man spricht eher davon, dass die Erinnerungen wie eingefroren an einzelnen Gedächtnisstrukturen haften bleiben."

    Im Wesentlichen unterscheidet man zwei Arten von Traumatisierung. Typ 1 bezeichnet ein einmaliges Ereignis, wie das Busattentat, das Friedhelm H. in Kabul erlebt hat. Typ 2 umfasst wiederholte Ereignisse, die sich über einen längeren Zeitraum erstrecken. Etwa wenn ein Soldat als Geisel verschleppt und über Wochen oder Monate gefangen gehalten und womöglich sogar gefoltert wird. Eine Therapie muss entsprechend individuell und längerfristig angelegt sein.

    Bei Typ 1 - einem einmaligen Ereignis - wird in Deutschland in der Regel die "Eye Movement Desensitization and Reprocessing"-Methode angewandt. Kurz EMDR. Sie ist die einzige von der Bundesärztekammer anerkannte Methode für die Therapie von Typ 1 Traumatisierungen. In dem Ausschuss, der über die Zulassung entschieden hat, sitzt auch Gereon Heuft. Er erklärt, wie mit der EMDR-Methode die Funktionen der beiden Gehirnhälften wieder in Einklang gebracht werden sollen.

    "Man geht jetzt davon aus, dass durch die bewusste Konfrontation mit diesen Bildern unter gleichzeitiger bihemisphärischer Stimulation. Also man lässt die Augen mit einer klaren Rhythmik nach rechts und nach links pendeln, indem man zum Beispiel einen Kugelschreiber oder einen Stift oder einen Stab vor den Augen hin und her führt. Dass man durch diese bihemisphärische Stimulation die gesamte Verarbeitung des Gehirns so bei gleichzeitiger Erinnerungsarbeit anregt, dass derjenige dann diese eingefrorenen Traumaschemata wieder in die normalen Gedächtnisprozeduren überführen kann."

    Die EMDR-Methode wird auch bevorzugt bei der Bundeswehr angewandt. Mit rund 20 Fachärzten, Traumatologen und Psychologen im militärischen Dienst ist derzeit jedoch nur die Hälfte der Planstellen besetzt. Viele Soldaten lassen sich deshalb auch außerhalb der Bundeswehr behandeln. Friedhelm H. etwa ging nach dem Selbstmordattentat zu Norbert Kröger. Der ehemalige leitende Psychologe im Bundeswehrkrankenhaus Berlin ist inzwischen in ziviler Praxis tätig. Er arbeitet dort mit einer Therapie, die Konfrontationen wie bei der EMDR-Methode vermeidet.

    "Wo haben sie das Bein gesehen, wie hat es geblutet im Moment, wie hat der Kamerad ausgesehen? Wie hat das Kind ausgesehen, das verbrannt ins Lager gekarrt wurde? Mit solchen Bildern werden die Klienten unmittelbar konfrontiert. Und da können Sie sich vorstellen, dass da sehr viele Emotionen wieder freigesetzt werden, die natürlich auch zu bearbeiten sind. Das ist mit dieser Methode, mit der ich arbeite, mit der nach Davanloo, kurz IS-TDP, nicht notwendig, weil man unmittelbar an diese eingefrorenen Gefühle geht."

    Statt die Klienten mit den Bildern des traumatischen Geschehens zu konfrontieren, setzt die Intensive Psychodynamische Kurzzeittherapie nach Davanloo an den körperlichen Empfindungen der Klienten in der aktuellen Behandlungssituation an.

    "Wenn man sie fragt: Wie geht es ihnen im Moment? Da erleben sie auch, dass zum Beispiel die Hände intensiv arbeiten, dass sie vielleicht auch anfangen zu schwitzen, dass sie dann darüber berichten, dass sie im Moment irgendwie Magendrücken haben oder dass die Brust ein wenig enger wird. Und das wird dann unmittelbar in diesem Geschehen mit bearbeitet - und demzufolge die Blockierung wieder frei macht. Es wird darüber diskutiert, ob es überhaupt posttraumatische Belastungsstörungen gibt. Die Tendenz wird sein, dass wir mehr von einer posttraumatischen Verarbeitungsstörung sprechen. Irgendwie ist im Körper irgendetwas, was diese Verarbeitung verhindert. Und ich erlebe gerade mit Hilfe dieser Therapie, der ISTDP, dass man an die ursächlichen Aspekte mit rankommt."

    Mögen die Therapieansätze unterschiedlich sein: In einem sind Norbert Kröger und Oberfeldarzt Peter Zimmermann sich einig: Es ist unmöglich, vor einem Einsatz zu sagen, welcher Soldat eine PTBS entwickeln wird und welcher nicht.

    "Es ist für die Entwicklung einer Trauma-Folge-Störung nicht nötig, dass man Vorbelastungen mitbringt. Es kann auch jeden auch völlig Gesunden treffen. Es ist aber schon so, dass jemand, der auch im Vorfeld schon Schwierigkeiten hatte, etwas verwundbarer ist gegenüber einer posttraumatischen Belastungsstörung. Das kann man auch in der Therapie manchmal merken. Da trifft man dann auch auf frühere Traumata manchmal aus Kindheit oder Jugend. Wenn das der Fall ist, die muss man im Rahmen der Therapie auch mit aufarbeiten, das lässt sich oft nicht ausklammern und dauert dann auch länger. "

    Norbert Kröger nennt diese verwundbare Stelle aus zurückliegenden Kindheitserfahrungen "das Siegfried-Phänomen". Nach dem Helden der Nibelungensage, der unverwundbar war - bis auf eine feigenblattgroße Stelle auf seiner linken Schulter.

    "Dieser wunde Punkt muss auch nicht so dramatisch sein. Ich kann mich an jemanden erinnern, der fünf Jahre alt war, einen guten Kontakt zu seinem Vater hatte. Und der Vater verschwand auf einmal von einem Tag auf den anderen und ist zu einer Freundin gezogen. Dieses Verlassenheitsgefühl hat er auf einmal wieder im Ausland miterlebt."

    Der Psychoanalytiker und Altersforscher Hartmut Radebold, emeritierter Professor für Psychotherapie an der Universität Kassel, sieht allein schon in dem militärischen Behandlungssetting einen potenziellen Konflikt.

    "Ein junger Soldat begegnet einem Feldarzt. Das ist immerhin ein älterer Mann - und ein Vorgesetzter. Männer unter sich haben da große Schwierigkeiten. Zwar intellektuell wird er ihm berichten, aber die Gefühle, um die es geht, die bleiben verborgen und bleiben damit auf der Strecke. Es müsste dieser Feldarzt sehr väterlich sein. Und die Soldaten, Jungen müssten gute Erfahrungen mit ihren Vätern mitbringen. Es ist ja eine unbewusst wiederholte Beziehungskonstellation. Dass also Sohn und Vater und Vater und Sohn in der Wiederholung bereit wären und können, über Gefühle zu reden."

    Peter Zimmermann im Bundeswehrkrankenhaus hält etwas anderes für wesentlicher.

    "Unsere Soldaten haben im zivilen Bereich häufig Schwierigkeiten, verstanden zu werden und so akzeptiert zu werden, wie sie es brauchen. Diese Schwierigkeiten haben wir hier natürlich nicht, weil wir viel vertrauter sind mit dem militärischen Umfeld. Und diesen Faktor schätzen Soldaten natürlich viel höher als diese Hemmung, die sie vielleicht vor höheren Dienstgraden haben. Das kann vielleicht in der Anfangszeit mal ein bisschen problematisch sein, bis man sich daran gewöhnt hat. Aber man kommt doch als Psychotherapeut sehr schnell auf eine menschliche Ebene - und da spielt der Dienstgrad nicht mehr wirklich eine Rolle."

    Hartmut Radebold ist überzeugt: Auch nicht verarbeitete Traumata der Kriegsgenerationen sind bei der Entwicklung einer PTBS wirksam. Sie werden vom Urgroßvater zum Vater und vom Vater zum Enkel quasi weitervererbt.

    "Wenn die Väter, die das als Kinder erlebt haben, ihre Erfahrungen weggepackt haben, dann haben das natürlich auch ihre Kinder nicht mitbekommen - im Gegenteil. Und diese gehen jetzt raus und sollen draußen Soldaten sein und auch entsprechend schlimme Erfahrungen machen. Und die Frage wäre zum Beispiel: Was hat ihr Vater eigentlich mitgebracht als Kind aus dem Krieg und in der Nachkriegszeit? Dass man darauf Rücksicht nimmt und das von vorneherein mit einbezieht. Und ich glaube, dazu braucht die Bundeswehr dann zusätzliche Behandlungskonzepte."

    Oberfeldarzt Peter Zimmermann sieht das verständlicherweise anders.

    "Wir haben schon gelegentlich Übertragungen, die mit Autoritäten zu tun haben, aber nicht im Sinn der transgenerationalen Traumatisierung, dass da vielleicht noch alte Kriegserlebnisse eine Rolle spielen oder Ähnliches. Es kann gut sein, dass es bei einer Reihe von Soldaten, die sich erst gar nicht hertrauen, eine Rolle spielt solche Autoritätsängste oder ähnliches, aber hier in der Therapie sind wir es eigentlich gewohnt, das dann anzusprechen, durchzuarbeiten und eben mit zunutze zu machen."

    Werden posttraumatische Belastungsstörungen womöglich schon bald nur noch medikamentös mit Beta-Blockern therapiert? Forschern an der Universität Amsterdam ist es gelungen, mit dem Rezeptorblocker Propranolol die Stoffwechselvorgänge in der für Angst zuständigen Gehirnregion namens Amygdala zu beeinflussen. Sie konnten den Zugriff auf Inhalte aus dem Angstgedächtnis komplett verhindern. Abgesehen davon, ob dies ethisch-menschlich überhaupt wünschenswert und vertretbar wäre, ist Gereon Heuft in wissenschaftlicher Hinsicht skeptisch:

    "Die Erinnerung an ein solches traumatisiertes Ereignis in Anführungszeichen 'zu löschen' - ob das gelingt, wie lange das anhält in sogenannten katamnestischen Untersuchungen, also Langzeitstudien - alles das weiß man noch nicht sicher. Mir sind bisher keine seriösen Ergebnisse bekannt, die zum Beispiel in Deutschland dazu geführt hätten, dass Kostenträger oder andere in der Gesundheitspolitik relevante Gruppen das als eine ernsthafte Alternative in den Raum stellen würden. Es sind experimentelle Situation - und wir müssen diese Ergebnisse erst einmal abwarten."

    Nach Beschluss noch der alten Bundesregierung wird neben dem Bundeswehrkrankenhaus in Berlin derzeit ein Forschungs- und Kompetenzzentrum eingerichtet. Dort will man unter anderem untersuchen, ob die besondere Art der Traumatisierung im militärischen Bereich eventuell doch andere Behandlungskonzepte als in der zivilen Praxis verlangt. Die Bundeswehr kooperiert auch mit Selbsthilfegruppen von aktiven und ehemaligen Soldaten. Seit einem Jahr betreibt sie zudem eine anonyme 24-Stunden-Beratungs-Hotline. Die meisten Soldaten gehen nach einer Behandlung wieder in den Einsatz, nur wenige verlassen vorzeitig den Militärdienst.

    "Die Heilungschancen oder zumindest die Besserungschancen bei einem motivierten Patienten sind schon sehr gut. Viele erreichen hier eine deutliche Symptomreduktion. Manchmal für eine Zeit mit Einschränkungen, vielleicht erst nach einem halben Jahr oder einem Jahr wieder ins Ausland zu gehen. Aber viele gehen doch wieder in ihren normalen Arbeitsprozess zurück."

    Auch Friedhelm H. tut inzwischen wieder Dienst in Afghanistan. Die Erinnerung, so schmerzlich sie auch sein mag, aus seinem Gedächtnis streichen - das möchte er nicht. Zitat:

    "Mittlerweile sind fast sechs Jahre seit dem Anschlag vergangen. Ich denke, dass ich gelernt habe, mit diesem Tag, dem 7.6., umzugehen. Vergessen werde ich, vergessen möchte ich es auch nicht. Die Bilder, das Geschehen, sind Teil meines Lebens geworden. Narben und Erinnerungen in der Seele werden bleiben."