Donnerstag, 25. April 2024

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Erschwingliche Teleskope für alle
Herr Dobson und sein geniales Amateurteleskop

Vor 105 Jahren kam John Dobson zur Welt. Er studierte Chemie an der Universität Berkeley und verbrachte über zwanzig Jahre in einem Kloster in San Francisco. Dort beschäftigte er sich viel mit dem Aufbau des Universums.

Von Dirk Lorenzen | 14.09.2020
Ein 20-Zentimeter-Dobson-Teleskop auf dem Fußweg
Genial einfach, genial gut: ein Dobson-Teleskop (Lorenzen)
1967, da war er 52 Jahre alt, gehörte John Dobson zu den Gründern der San Francisco Sidewalk Astronomers – einer Gruppe von Enthusiasten, die ihre Teleskope auf Bürgersteige stellten, um Passanten Blicke in die Wunderwelt des Kosmos anzubieten.
John Dobson hatte eine ebenso geniale wie einfache Bauweise entwickelt, um Fernrohre schnell und kostengünstig herzustellen. Das Rohr mit Okular und Spiegeln wird schlicht in eine horizontal drehbare Haltevorrichtung eingehängt – fertig!
John Dobson (links) mit dem kanadischen Astronomen Lucien Kemble vor einem "Dobsonian Telescope" mit 44 cm Spiegeldurchmesser
John Dobson (links) mit dem kanadischen Astronomen Lucien Kemble vor einem "Dobsonian Telescope" mit 44 cm Spiegeldurchmesser (RASC)
Schneller Beobachtungsspaß ohne langen Aufbau
Dobsonians, wie diese Teleskope nach ihrem Erfinder genannt werden, begeistern auch erfahrene Amateure, ermöglichen sie doch schnellen Beobachtungsspaß, weil kein langes Aufbauen nötig ist.
Zudem hat diese Technik den Blick an den Himmel für viele Menschen erst erschwinglich gemacht. Denn die Fernrohre brauchen weder aufwändige Montierung noch elektronische Nachführung.
Dank dieser Bauart verfügen manche Amateure über Teleskope von fünfzig Zentimetern oder gar einem Meter Öffnung. In konventioneller Bauweise sind solche Größen unbezahlbar.
John Dobson, einer der großen Teleskop-Pioniere des vergangenen Jahrhunderts, ist 2014 im Alter von 98 Jahren gestorben. Nacht für Nacht erinnern die vielen Dobsonian-Teleskope an ihn, die Amateure gen den Himmel richten.