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Erster Außeneinsatz von zwei Frauen
Zwei Astronautinnen im All

Am 18. Oktober 2019 sind zwei US-Astronautinnen aus der Internationalen Raumstation ausgestiegen und haben ein defektes Ladegerät für Batterien ausgetauscht. Es war der 221. Außeneinsatz in der Geschichte der ISS – und der erste, an dem nur Frauen beteiligt waren.

Von Dirk Lorenzen | 03.02.2020
Christina Koch (links) und Jessica Meir bei Vorbereitungen zu dem Außeneinsatz
Christina Koch (links) und Jessica Meir bei Vorbereitungen zu dem Außeneinsatz (NASA)
In den sozialen Medien höhnten einige schlichtere Gemüter, Christina Koch und Jessica Meir würden wohl zum Fenster Putzen vor die Tür geschickt oder müssten den Weltraum mal durchfegen.
Solche diskriminierenden Äußerungen zeugen auch von wenig Sachkenntnis. Die ISS hat nur sehr wenige Fenster und Bullaugen. Meist sind die sieben Scheiben der Cupola, der Beobachtungskuppel, durch gepanzerte Abdeckungen verschlossen.
Sind die Schutzschilde geöffnet, so schlagen hin und wieder kleine Meteoriten oder Stücke von Weltraummüll in die Fenster ein. Die dabei entstehenden winzigen Krater lassen sich aber nicht wegputzen. Und Staubpartikel prallen meist einfach wieder ab.
Viel zu tun: Die beiden Astronauten bei Arbeiten außen an der Internationalen Raumstation
Viel zu tun: Die beiden Astronauten bei Arbeiten außen an der Internationalen Raumstation (NASA)
Im Innern der Raumstation werden die Scheiben häufiger leicht beschädigt. Mal schlagen Astronauten und Astronautinnen mit einer Kamera gegen das Glas, mal treffen umher treibende Gegenstände die Oberfläche.
Die ISS-Fenster bestehen jeweils aus vier Scheiben. Die innerste lässt sich leicht auswechseln. Schon mehrfach hat die Besatzung ihren Blick wieder "kratzerfrei" gemacht.
Geputzt wird auf der ISS nicht außen, sondern innen. Jeden Sonnabend steht großes Aufräumen und Saubermachen auf dem Programm – und das machen alle, Astronautinnen und Astronauten.