In den sozialen Medien höhnten einige schlichtere Gemüter, Christina Koch und Jessica Meir würden wohl zum Fenster Putzen vor die Tür geschickt oder müssten den Weltraum mal durchfegen.
Solche diskriminierenden Äußerungen zeugen auch von wenig Sachkenntnis. Die ISS hat nur sehr wenige Fenster und Bullaugen. Meist sind die sieben Scheiben der Cupola, der Beobachtungskuppel, durch gepanzerte Abdeckungen verschlossen.
Sind die Schutzschilde geöffnet, so schlagen hin und wieder kleine Meteoriten oder Stücke von Weltraummüll in die Fenster ein. Die dabei entstehenden winzigen Krater lassen sich aber nicht wegputzen. Und Staubpartikel prallen meist einfach wieder ab.
Im Innern der Raumstation werden die Scheiben häufiger leicht beschädigt. Mal schlagen Astronauten und Astronautinnen mit einer Kamera gegen das Glas, mal treffen umher treibende Gegenstände die Oberfläche.
Die ISS-Fenster bestehen jeweils aus vier Scheiben. Die innerste lässt sich leicht auswechseln. Schon mehrfach hat die Besatzung ihren Blick wieder "kratzerfrei" gemacht.
Geputzt wird auf der ISS nicht außen, sondern innen. Jeden Sonnabend steht großes Aufräumen und Saubermachen auf dem Programm – und das machen alle, Astronautinnen und Astronauten.