
Noch steht das endgültige Ergebnis der Europawahlen nicht fest. Doch der konservative Spitzenkandidat Jean-Claude Juncker sieht seine Parteiengruppierung vorne - und beansprucht schon mal den Posten des Kommissionschefs. "Die EVP ist dabei, die Europawahlen zu gewinnen", teilte Juncker über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. "Sie beansprucht somit die Präsidentschaft der Europäischen Kommission." Zu der EVP gehören auch CDU und CSU.
Doch ob es wirklich so kommen wird? Schließlich hat Juncker in Martin Schulz einen starken Gegner beim Rennen um den Kommissions-Chefsessel. Die SPD kann zwar bei den Europawahlen nur mit 27 Prozent rechnen, doch in Berlin sehen sich die Sozialdemokraten gestärkt. Die Partei holte laut Hochrechnungen rund sechs Prozent mehr als bei der Europawahl 2009 und somit warf am Abend auch der aus Deutschland stammende Spitzenkandidat seinen Hut in den Ring: "Ich bin zuversichtlich, dass wir einen Mehrheit für einen Kommissionspräsidenten Martin Schulz im Parlament finden können", sagte Schulz im Berliner Willy-Brandt-Haus.
Doch ob es am Ende tatsächlich zwischen Juncker oder Schulz ausgemacht wird, steht noch nicht fest. Denn womöglich könnte auch ein dritter, bisher nicht bekannter Kandidat ins Spiel kommen. Nur eines ist klar: Der bisherige Kommissionspräsident José Manuel Barroso wird aus dem Amt scheiden.