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EU-Parlament will Sport bei seinen Problemen helfen

In Artikel 165 des Lissabon-Vertrages wird erstmals der Sport in den Europäischen Verträgen berücksichtigt. In einer Entschließung (vom vergangenen Freitag) fordert das Europäische Parlament Maßnahmen auf europäischer Ebene im Kampf gegen Doping, Gewalt in den Stadien, manipulierte Spiele und skrupellose Spieleragenten.

Von Heinz Peter Kreuzer | 07.02.2012
    Das Europäische Parlament fordert, den Handel mit Doping-Substanzen Drogendelikten strafrechtlich gleichzustellen. Auch Delikte wie Spielmanipulation, Geldwäsche, illegale Wetten sowie andere Betrügereien im Sport sollen strafrechtlich geahndet werden. Um Veranstalter vor illegalen Wetten zu schützen, soll nun ein eigenes Wett-Lizenzsystem geschaffen werden. Weiterhin sollen sowohl EU-Kommission, als auch die Mitgliedsstaaten das geistige Eigentum von Sportveranstaltern an ihren Wettbewerben schützen, sprich: Verbände können dann Lizenzgebühren für ihre Spielpläne kassieren.

    Und in Zeiten, in denen der Fußball-Weltverband die Lizenzen für Spielerberater abschaffen will, wollen die EU-Abgeordneten ein Berufsregister für Spieleragenten einführen. Die Anforderungen für eine Lizenz sind: Nachweis einer Mindestqualifikation, einen Steuersitz in der EU und die Verpflichtung zur Einhaltung eines Berufskodex. Gegen gewalttätige und rassistische Fans fordert das Parlament ein europaweites Stadionverbot.

    Die niederländische Sozialdemokratin Emine Bozkurt, Sport-Berichterstatterin im Ausschuss für Bürgerrechte und Justiz, ist die Entschließung jedoch zu oberflächlich. Es würden geeignete Maßnahmen fehlen, um den Sport vor Korruption innerhalb der Verbände zu schützen. Auch die Vorkehrungen gegen Wettbetrug seien unzureichend.