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Europa-League-Finalturnier in NRW
Kein Testlauf für Olympia

NRW-Landeskorrespondent Moritz Küpper zeigt sich skeptisch, dass das Finalturnier der Fußball Europa League in Nordrhein-Westfalen ohne Fans in Stadien einen großen Effekt für die Region habe könne. Auch als Testlauf für Olympia tauge das Turnier eigentlich nicht.

Moritz Küpper im Gespräch mit Marina Schweizer | 15.08.2020
Europa League Bayer 04 Leverkusen vs. Internazionale Mailand Stadion Innenraum Anpfiff Gedenkminute Fußball , UEFA, Europa League, Saison 19/20 Viertelfinale Bayer 04 Leverkusen : Internazionale Mailand In der Merkur Spiel Arena in Düsseldorf Foto: Norbert Schmidt / Pool Nur für journalistische Zwecke. Editorial use only Duesseldorf Merkur Spiel Arena NRW Germany *** Europa League Bayer 04 Leverkusen vs. Internazionale Milano Stadium Interior Kick-off Minute of Commemoration Football , UEFA, Europa League, Season 19 20 Quarterfinal Bayer 04 Leverkusen Internazionale Milano In der Merkur Spiel Arena in Düsseldorf Photo Norbert Schmidt Pool For journalistic purposes only Editorial use only Duesseldorf Merkur Spiel Arena NRW Germany Poolfoto Norbert Schmidt / Pool ,EDITORIAL USE ONLY
Europäischer Spitzenfußball in Nordrhein-Westfalen - aber ohne Fans. Was verspricht sich NRW davon? (imago images / Poolfoto / Norbert Schmidt)
Seit dem 10. August findet das Finalturnier der UEFA Europa League in Nordrhein-Westfalen (NRW) statt. Neben dem Müngersdorfer Stadion in Köln zählen die Standorte Düsseldorf, Gelsenkirchen (Schalke) und Duisburg zu den vier Arenen, in denen in Viertel-, Halbfinals und einem Endspiel der diesjährige Sieger ausgespielt wird. Das Finalturnier um den Titel in der Champions League wird derweil in Lissabon ausgetragen. Die Europa League war im März mitten im Achtelfinale wegen der Corona-Pandemie unterbrochen worden. Jetzt sollen alle noch ausstehenden Partien Mitte und Ende August in einer Region ausgetragen werden.

Der NRW-Landeskorrespondent des Deutschlandfunks, Moritz Küpper, zeigte sich skeptisch, welchen Effekt das Finalturnier in Nordrhein-Westfalen ohne Zuschauern und damit auch sehr wenigen Hotelübernachtungen für die Region haben werde. "Das Turnier muss halt irgendwo stattfinden und jetzt ist es NRW", sagte Küpper.
Kein Testlauf für Olympia
Die Mannschaften wohnen an einem Ort. Das sprach insbesondere für die Bewerbung aus Nordrhein-Westfalen, denn alle Austragungsorte liegen in einem Bundesland mit einheitlichen und derzeit weniger strengen Hygieneregeln. Sie werden von der UEFA entlohnt, in den schwierigen Corona-Zeiten ist den Sportstätten jede Einnahme willkommen.
Moritz Küpper, Deutschlandradio-Landeskorrespondent in Nordrhein-Westfalen
Moritz Küpper, Deutschlandradio-Landeskorrespondent in Nordrhein-Westfalen (© Gustav Kuhweide)
Auch für die Olympia-Bewerbung Rhein-Ruhr 2032 könne das Turnier - anders als behauptet - kaum als Testlauf gelten, sagte Küpper, denn alle vier Stadien seien Bundesliga-Stadien und damit ausreichend erprobt. Außerdem könne es ohne Fans und Zuschauer kein Testevent sein.
Mronz: "Kompaktheit der Stadien" spricht für NRW
Sportmanager Michael Mronz, Begründer der Initiative "Rhein Ruhr City 2032", sieht große Sportevents in NRW positiv. Schon heute stünden 90 Prozent der der benötigten Sportstätten für Olympische und Paralympische Spiele an Rhein und Ruhr zur Verfügung, ohne das neu gebaut werden müsse. Dies zeige die Kraft, die in Nordrhein-Westfalen vorherrsche, sagte Mronz im WDR. Nach seiner Aussage gebe es europaweit keine andere Region, die eine derartige Sportinfrastruktur und ähnliche Kompaktheit anbieten könne.

Küpper beschrieb auch, dass zahlreiche NRW-Politiker, wie NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) oder die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) nicht versuchen würden, das Finalturnier politisch zu nutzen. Sie planten bisher auch nicht, eines der Spiele zu besuchen. Viel mehr bestehe vielleicht die Hoffnung, in Zukunft dann einmal ein Finale eines europäischen Klubwettbewerbs auszutragen - dann aber mit Fans.