Donnerstag, 25. April 2024

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"European Balcony Project"
Es lebe die Republik!

Ein Europa der Bürgerinnen und Bürger wollen die Verantwortlichen des "European Balcony Project" schaffen – und dafür nach historischem Vorbild die Republik ausrufen. "Wir wollten anknüpfen an den emanzipatorischen Moment, den wir vor 100 Jahren hatten", sagte Mitinitiatorin Ulrike Guérot im Dlf.

Ulrike Guérot im Corsogespräch mit Sören Brinkmann | 07.11.2018
    Eine Europa-Flagge steckt auf der Blumenschau "Chrysanthema" in Lahr inmitten einer Europakarte.
    Eine europäische Bürgerschaft wünschen sich die Initiatoren des "European Balcony Project" (dpa/Patrick Seeger)
    "Das Europa der Nationalstaaten ist gescheitert" – betont provokant ist des Manifest für eine europäische Republik formuliert, das die Initiatoren des "European Balcony Project" derzeit online verbreiten. In 29 Sprachen ist es auf der Website des Projekts verfügbar.
    "Es ist eine Kunstaktion", sagte die Politikwissenschaftlerin und Publizistin Ulrike Guérot im Deutschlandfunk, die auf die historischen Vorbilder der Aktion verweist: "Wir wollen erinnern an die Ereignisse von 1918 und wollen die Ereignisse von damals umwidmen in eine gemeinsame Zukunft." Guérot gehört zusammen mit dem österreichischen Schriftsteller Robert Menasse zu den Verantwortlichen des "European Balcony Project".
    Ausrufung der Republik
    Am kommenden Samstag wollen die beiden in Weimer die Europäische Republik ausrufen. Zur selben Zeit, um 16.00 Uhr, soll es in ganz Europa ähnliche Aktionen geben, bei denen von Balkonen das Manifest verlesen wird. In Berlin ist dies auch vor dem Roten Rathaus und am Berliner Ensemble geplant.
    "Inzwischen haben wir weit über 150 Städte, wo aktive Bürgerinnen und Bürger das parallel machen – und zwar von Thessaloniki bis Dublin und von Helsinki bis Porto", so Ulrike Guérot im Corsogespräch. Es sei schön, zu sehen, dass sich so ein Projekt verselbständigt. Alle Menschen seien eingeladen in unterschiedlicher Weise an der Aktion teilzunehmen.
    Wir haben noch länger mit Ulrike Guérot gesprochen - addonhören Sie hier die Langfassung des Corsogesprächs