Dienstag, 19. März 2024

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EVP-Politikerin Verheyen zur EM
Chance für weniger Reisen

Die Europa-Abgeordnete Sabine Verheyen blickt optimistisch auf die Fußball-EM. Die paneuropäische Ausrichtung sei ein "tolles Signal für Gemeinsamkeit in Europa", sagte die Unionspolitikerin im Dlf. In der Pandemie reisten so möglicherweise sogar weniger Fans, weil es Spiele in ihrer Nähe gebe.

Sabine Verheyen im Gespräch mit Matthias Friebe | 13.05.2021
WM-Qualifikation: Deutschlands Ilkay Gündogan (r.) im Zweikampf gegen Rumäniens Florin Tanase.
Die deutsche Mannschaft wird ihre drei Gruppenspiele in München spielen (imago images / ActionPictures)
"Fußball ist etwas, was verbindet und eine EM dann eben nicht nur auf ein oder zwei Länder zu beschränken, sondern in ganz Europa zu machen, ist in meinen Augen ein tolles Signal für Gemeinsamkeit in Europa", sagt Sabine Verheyen. "Deshalb ist es damals auch bei uns sehr, sehr positiv aufgenommen worden."
Auch in der Coronapandemie sieht sie die Austragung in 11 Städten als Chance, weil möglicherweise weniger Menschen zu Spielen reisen und damit das Virus verbreiten könnten:
MdEP Thomas Mann (CDU) (l.), MdEP Dr. Dieter-Lebrecht Koch (CDU) (2.v.l.), MdEP Sabine Verheyen (CDU) (2.v.r.) und MdEP Sven Schulze (CDU) (r.) auf dem Brüsseler Oktoberfest 2015. Brüssel, 14.10.2015. Foto: FKPH
"Ich sehe vielleicht sogar eher noch eine Chance darin, dass bei dieser EM dadurch, dass sie an vielen Orten stattfindet, gegebenenfalls womöglich sogar weniger gereist wird. Weil Menschen auch in ihrer Nähe die Möglichkeit haben, ein Spiel auch zu erleben und zu sehen. Es kann beides sein."

Grundrechte und Menschenrechte nicht beachtet

Den Austragungsort Baku in Aserbaidschan sieht Verheyen allerdings problematisch: "Ich halte es generell für schwierig, wenn man Sportveranstaltungen in Ländern veranstaltet, die zum einen diese Veranstaltung als Propaganda für sich selbst nutzen und selber auch Grundrechte und Menschenrechte nicht beachten."
Das betreffe aber auch andere Sportveranstaltungen, die in Ländern stattgefunden hätten, die in Sachen Menschenrechte fragwürdig waren, sagt Verheyen und verweist auf Handball-EMs und Fußball-WMs.

Neu diskutieren, wenn Zuschauer überhaupt nicht vertretbar

Die von der UEFA geforderte Garantie vor Zuschauern spielen zu dürfen sieht Verheyen wenig problematisch, weil sich bis zu den Spielen die Lage voraussichtlich verbessert habe, die Inzidenzen geringer würden.
"Sollte die Corona-Situation wider Erwarten so sein, das es gesundheitlich überhaupt nicht vertretbar ist, überhaupt jemanden im Stadion einzulassen, werden wir darüber sicherlich auch noch noch diskutieren müssen."
Dann müsse man abwägen, welches Recht mehr gelte.