Kloiber: Wer hat Apple da in die Suppe gespuckt, Peter Welchering.
Welchering: Im wesentlichen eine Handvoll amerikanischer Hacker und die französische Gesetzgebung, die Gesetzeslage in Frankreich, die sind dafür verantwortlich. Denn eigentlich soll ein in Deutschland gekauftes iPhone nur mit einer Sim-Karte von T-Mobile, das ist der Exklusiv-Partner hierzulande von Apple, funktionieren. Das iPhone hat eine Sim-Karten-Sperre eingebaut. Deshalb funktionieren die Sim-Karten anderer Mobilfunkanbieter bei den von T-Mobile exklusiv vertriebenen iPhones nicht. Die Konsequenz: Der iPhone-Anwender hat keine freie Wahl zwischen den Mobilfunkanbietern, sondern ist in Deutschland in Sachen iPhone auf T-Mobile festgelegt. Angeblich passiert das nur zum Wohle der Kunden, sagt zumindest T-Mobile-Sprecher Andreas Fuchs.
"Also, ich möchte noch einmal betone, dass diese Partnerschaft von Apple und T-Mobile ja Vorteile für den Kunden bringt. Denn die Möglichkeiten des iPhones kann man wirklich nur optimal nutzen, wenn das Netz die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Und dafür gibt es in Deutschland eben nur ein Netz und das ist von T-Mobile. Ich nenne das Stichwort Edge und ich nenne das Stichwort Hotspots, also WLAN-Stationen, wo man eben mit extrem schnellen Geschwindigkeiten auf das Internet zugreifen kann und sich zum Beispiel im iTunes-Portal die entsprechende Musik nach Wunsch herunterladen kann."
Welchering: Ja, und das Problem dabei: Die ersten geknackten iPhones sind aus den USA nach Deutschland gekommen. Da haben Hacker die Sim-Sperre ausgehebelt, neue Firmware, so heißt das Stück Software, aufgespielt. Und diese iPhones können mit dieser Firmware nun mit Sim-Karten aller Mobilfunkprovider betrieben werden. Allerdings, das ist der Wermutstropfen, diese iPhones kosten gut 1000 Euro am Gebrauchtmarkt und damit sind sie ungefähr dreimal so teuer wie die bei T-Mobile zu erstehenden iPhones.
Kloiber: Das Geschäftsmodell konnten Apple und T-Mobile aus den USA hier nach Deutscland importieren. In Frankreich konnte Apple die Sim-Karten-Sperre nicht durchsetzen. Warum nicht?
Welchering: Im Wesentlichen nicht, weil die französische Gesetzeslage eine andere ist. Die sieht vor, dass der französische Mobilfunkanbieter Orange iPhones auch ohne Kartensperre anbieten muss. Allerdings darf Orange Geräte mit Sim-Sperre subventionieren, die sind dann billiger. iPhones mit Sim-Sperre, bei denen nur die Orange-Sim-Karte funktioniert, sollen zum Verkaufsstart des iPhone in Frankreich am 29. November für 399 Euro an den Markt kommen. Die nicht-subventionierten iPhones dürfen teurer sein. Und wie viel die dann teurer sein werden, darüber verhandeln gerade noch Apple und Orange. Apple will natürlich einen Preis durchsetzen, der zumindest so hoch ist wie die am Gebrauchtmarkt angebotenen iPhones mit geknackter Sim-Sperre.
Zwischenfrage: Es gibt eine breite deutsch-französische Freundschaft. Welche Auswirkungen hat die iPhone-Situation in Frankreich für den deutschen Markt?
Welchering: Freunde liefern sich gute Produkte. Und über Straßburg sind schon jetzt, schon vor dem Verkaufsstart die ersten iPhones ohne Sim-Karten-Sperre nach Deutschland gekommen. Das sind Einzelfälle sicherlich. Aber das Interesse an diesen Geräten ist sehr groß. Nach dem Verkaufsstart des iPhone in Frankreich, dürfte das Interesse noch größer werden. Wenn man bedenkt, dass von den bisher verkauften 1,4 Millionen iPhones 250.000 mit einer modifizierten Firmware versehen wurden , so dass sie jetzt auch in anderen Mobilfunknetzen als den dafür von Apple vorgesehenen funktionieren, das ist schon eine hohe Zahl. Und von diesen 250.000 sollen bisher etwa 4000 in Deutschland benutzt werden, dann dürfte die Zahl der freien französischen iPhones, die nach Deutschland kommen um ein Vielfaches höher sein. Mobilfunkexperten wie der Stuttgarter Peter Waldleitner haben das übrigens prognostiziert. Er meint dazu:
"Das ist nicht überraschend. Man sieht ja auch in den USA, dass nach wenigen Tagen schon der Code geknackt war und die Handys, die iPhones auch in anderen Netzen damit einsetzbar waren. D.H. es entsteht am Markt, wenn so ein Produkt abgeschlossen in den Markt gedrückt wird, sofort der Ansporn das zu knacken und aufzubrechen. Und in einer globalisierten Welt oder in einem offenen Markt wie in Europa kann man das anstreben, lässt sich aber in der Konsequenz nicht durchhalten."
Welchering: Deshalb blickt jetzt alles nach Frankreich. Wie viele Geräte kommen aus Frankreich herüber. Spannend wird es, wenn fest steht, wie teuer die freien iPhones von Orange sein werden. Marktbeobachter rechnen mit 800 Euro. Dann könnten die freien Geräte von den Verkaufszahlen her sogar die Geräte mit Sim-Karten-Sperre schlagen.
Welchering: Im wesentlichen eine Handvoll amerikanischer Hacker und die französische Gesetzgebung, die Gesetzeslage in Frankreich, die sind dafür verantwortlich. Denn eigentlich soll ein in Deutschland gekauftes iPhone nur mit einer Sim-Karte von T-Mobile, das ist der Exklusiv-Partner hierzulande von Apple, funktionieren. Das iPhone hat eine Sim-Karten-Sperre eingebaut. Deshalb funktionieren die Sim-Karten anderer Mobilfunkanbieter bei den von T-Mobile exklusiv vertriebenen iPhones nicht. Die Konsequenz: Der iPhone-Anwender hat keine freie Wahl zwischen den Mobilfunkanbietern, sondern ist in Deutschland in Sachen iPhone auf T-Mobile festgelegt. Angeblich passiert das nur zum Wohle der Kunden, sagt zumindest T-Mobile-Sprecher Andreas Fuchs.
"Also, ich möchte noch einmal betone, dass diese Partnerschaft von Apple und T-Mobile ja Vorteile für den Kunden bringt. Denn die Möglichkeiten des iPhones kann man wirklich nur optimal nutzen, wenn das Netz die nötigen Voraussetzungen mitbringt. Und dafür gibt es in Deutschland eben nur ein Netz und das ist von T-Mobile. Ich nenne das Stichwort Edge und ich nenne das Stichwort Hotspots, also WLAN-Stationen, wo man eben mit extrem schnellen Geschwindigkeiten auf das Internet zugreifen kann und sich zum Beispiel im iTunes-Portal die entsprechende Musik nach Wunsch herunterladen kann."
Welchering: Ja, und das Problem dabei: Die ersten geknackten iPhones sind aus den USA nach Deutschland gekommen. Da haben Hacker die Sim-Sperre ausgehebelt, neue Firmware, so heißt das Stück Software, aufgespielt. Und diese iPhones können mit dieser Firmware nun mit Sim-Karten aller Mobilfunkprovider betrieben werden. Allerdings, das ist der Wermutstropfen, diese iPhones kosten gut 1000 Euro am Gebrauchtmarkt und damit sind sie ungefähr dreimal so teuer wie die bei T-Mobile zu erstehenden iPhones.
Kloiber: Das Geschäftsmodell konnten Apple und T-Mobile aus den USA hier nach Deutscland importieren. In Frankreich konnte Apple die Sim-Karten-Sperre nicht durchsetzen. Warum nicht?
Welchering: Im Wesentlichen nicht, weil die französische Gesetzeslage eine andere ist. Die sieht vor, dass der französische Mobilfunkanbieter Orange iPhones auch ohne Kartensperre anbieten muss. Allerdings darf Orange Geräte mit Sim-Sperre subventionieren, die sind dann billiger. iPhones mit Sim-Sperre, bei denen nur die Orange-Sim-Karte funktioniert, sollen zum Verkaufsstart des iPhone in Frankreich am 29. November für 399 Euro an den Markt kommen. Die nicht-subventionierten iPhones dürfen teurer sein. Und wie viel die dann teurer sein werden, darüber verhandeln gerade noch Apple und Orange. Apple will natürlich einen Preis durchsetzen, der zumindest so hoch ist wie die am Gebrauchtmarkt angebotenen iPhones mit geknackter Sim-Sperre.
Zwischenfrage: Es gibt eine breite deutsch-französische Freundschaft. Welche Auswirkungen hat die iPhone-Situation in Frankreich für den deutschen Markt?
Welchering: Freunde liefern sich gute Produkte. Und über Straßburg sind schon jetzt, schon vor dem Verkaufsstart die ersten iPhones ohne Sim-Karten-Sperre nach Deutschland gekommen. Das sind Einzelfälle sicherlich. Aber das Interesse an diesen Geräten ist sehr groß. Nach dem Verkaufsstart des iPhone in Frankreich, dürfte das Interesse noch größer werden. Wenn man bedenkt, dass von den bisher verkauften 1,4 Millionen iPhones 250.000 mit einer modifizierten Firmware versehen wurden , so dass sie jetzt auch in anderen Mobilfunknetzen als den dafür von Apple vorgesehenen funktionieren, das ist schon eine hohe Zahl. Und von diesen 250.000 sollen bisher etwa 4000 in Deutschland benutzt werden, dann dürfte die Zahl der freien französischen iPhones, die nach Deutschland kommen um ein Vielfaches höher sein. Mobilfunkexperten wie der Stuttgarter Peter Waldleitner haben das übrigens prognostiziert. Er meint dazu:
"Das ist nicht überraschend. Man sieht ja auch in den USA, dass nach wenigen Tagen schon der Code geknackt war und die Handys, die iPhones auch in anderen Netzen damit einsetzbar waren. D.H. es entsteht am Markt, wenn so ein Produkt abgeschlossen in den Markt gedrückt wird, sofort der Ansporn das zu knacken und aufzubrechen. Und in einer globalisierten Welt oder in einem offenen Markt wie in Europa kann man das anstreben, lässt sich aber in der Konsequenz nicht durchhalten."
Welchering: Deshalb blickt jetzt alles nach Frankreich. Wie viele Geräte kommen aus Frankreich herüber. Spannend wird es, wenn fest steht, wie teuer die freien iPhones von Orange sein werden. Marktbeobachter rechnen mit 800 Euro. Dann könnten die freien Geräte von den Verkaufszahlen her sogar die Geräte mit Sim-Karten-Sperre schlagen.