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Extinction

Paläontologie. – Das Leben auf der Erde ist Kummer gewöhnt. Mehrfach in den vergangenen 500 Millionen Jahren kam es zu gewaltigen Krisen, bei denen es bisweilen sogar auf Messers Schneide stand. Der bislang größten Krise vor 251 Millionen Jahren geht der US-Paläontologe Douglas Erwin nach. Eine spannende Detektivarbeit – allerdings auf Englisch.

Von Dagmar Röhrlich | 18.06.2006
    Vor 251 Millionen Jahre schlitterte das Leben auf der Erde in seine bislang größte Krise. Mehr als 95 Prozent aller bekannten Arten im Meer verschwanden, und drei Viertel der Arten an Land. Was ist damals passiert? Das ist ein Rätsel, dem der Paläontologie Douglas Erwin in seinem Buch "Extinction" wie ein Detektiv nachspürt.

    War es ein gewaltiger Vulkanausbruch, größer als alles, was wir Menschen uns vorstellen können? Oder waren es plötzliche Veränderungen im Meeresspiegel und in der Chemie des Ozeanwassers? Sind die Methanknollen im Meeresboden schlagartig geschmolzen? Es gibt viele Theorien. Erwin geht ihnen auf den Grund – und er beschreibt, wie aus den Trümmern der alten Welt eine neue wuchs, die der Vorläufer war für die, in der wir leben.

    Wir profitieren immer noch von einer Katastrophe, die sich vor 251 Millionen Jahren abspielte, denn die untergegangene Welt war längst nicht so reich und nahrhaft wie die neue. Ein faszinierendes Buch, das uns zu ungewöhnlichen Plätzen auf der Erde führt und das eine spannende Geschichte erzählt.

    Douglas H. Erwin: Extinction. How Life on Earth Nearly Ended 250 Million Years Ago
    ISBN: 0-691-00524-9
    Princeton University Press, 264 Seiten mit Abbildungen, 24,91 Euro