Dienstag, 16. April 2024

Archiv

Fabian Hambüchen
"Mein Herz schlägt für das Turnen"

Fabian Hambüchen, Olympiasieger 2016 am Reck, ist Botschafter der Turn-WM in Stuttgart. Mit dem Turnen würde er gerne beruflich "in Verbindung bleiben", sagte er im Dlf. Allerdings gebe es einige Punkte im deutschen Leistungssportsystem, die er gern verändern würde.

Fabian Hambüchen im Gespräch mit Jessica Sturmberg | 12.10.2019
Als WM-Botschafter in der Halle: Der ehemalige deutsche Turner und Olympiasieger Fabian Hambüchen bei der Turn-WM 2019 in Stuttgart.
Als WM-Botschafter in der Halle: Der ehemalige deutsche Turner und Olympiasieger Fabian Hambüchen bei der Turn-WM 2019 in Stuttgart. (imago images / Sven Simon)
Ob er in Zukunft als Trainer im Turnsport arbeitet? "Möglich ist es", sagte Fabian Hambüchen in der Sendung "Sport am Samstag". Aber festlegen wolle er sich da noch nicht. Er sei froh darüber, erst einmal Verschiedenes ausprobieren zu können, so der 31-jährige Ex-Turner, der nach dem Ende seiner Sportlerkarriere unter anderem auch als TV-Experte tätig ist.
Was Hambüchen jedoch jetzt schon weiß: Er würde einiges verändern wollen im deutschen Leistungssportsystem. Zum Beispiel: Die finanzielle Situation der Trainer im Turnsport verbessern. "Was ich persönlich immer gesehen habe bei uns in Wetzlar ist, dass viele Trainer gesagt haben - ich kann von diesem Job nicht leben, ich kann meine Familie mit zwei Kindern nicht ernähren."
Bessere Bezahlung für Trainer
Das, so Hambüchen, müsse sich ändern. Trainerstellen müssten "mit den richtigen Leuten" besetzt werden und auch "gescheit bezahlt werden".
Und was hält er von der neuen Technologie, die bei der Turn-WM in Stuttgart erstmals zum Einsatz kommt? Die Kampfrichter bekommen zusätzlich zum Video der geturnten Übungen auch noch eine dreidimensionale digitale Ansicht der gezeigten Elemente und weitere Daten angezeit, die sie bei ihrer Arbeit unterstützen sollen.
Fabian Hambüchen hat dazu gemischte Gefühle. Seiner Ansicht nach sollte Turnsport zwar "weiterhin von Menschen bewertet werden". Andererseits könne so ein System vielleicht dabei helfen, differenzierter zu bewerten.
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.