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Fälschung in der Wissenschaft
Vertrauen naiv, Kontrolle fatal

Wissenschaftler gelten als besonders wahrheitsliebend. Aber auch Wissenschaftler sind Menschen. Sie spüren Druck, haben Ängste oder sind schlicht skrupellos wie Zeitgenossen mit anderen Berufen auch. Deswegen überrascht es nicht, dass auch unter Wissenschaftlern gelogen und gestohlen, gefälscht  und betrogen wird.

Von Bernd Schuh | 04.05.2014
    Eine Wissenschaftlerin blickt durch ein Mikroskop auf bronzene Nadeln
    Auch in der Wissenschaft scheint externe Kontrolle nötig zu sein. (dpa/picture alliance/Holger Hollemann)
    Doch wichtiger als das Warum ist die Frage: Wie lässt sich das Fälschen und Manipulieren oder gar Erfinden von Daten und Resultaten verhindern? Denn Leidtragende sind nicht nur die Wissenschaftler selbst, deren Arbeiten auf den falschen Ergebnissen der Betrüger aufbauen. Es können Patienten sein, die aufgrund gefälschter medizinischer Studien falsch behandelt werden; oder Schwerkranke, die sich falsche Hoffnungen machen; oder wir alle, die wir noch immer an längst widerrufene „wissenschaftliche Wahrheiten" glauben.
    Kritiker sehen im gegenwärtigen Qualitätssicherungssystem allerdings mehr Selbstschutz als Selbstkontrolle und fordern stattdessen unabhängige, externe Gremien, die auch stichprobenartig Veröffentlichungen prüfen und im Fall von Verstößen Sanktionen verhängen können. Beim jüngsten gravierenden Forschungsbetrug in den Niederlanden legt der umfassende Untersuchungsbericht jedenfalls auch den Schluss nahe, dass Selbstkontrollinstrumente zur Qualitätssicherung der Forschung in der Tat nicht mehr ausreichen.
    Manuskript zur Sendung:
    Manuskript: Vertrauen naiv, Kontrolle fatal