Samstag, 20. April 2024

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Faszination Kino
Heimatkino Ruhr

Das Kino wurde immer wieder totgesagt. Auch wenn viele Lichtspielhäuser geschlossen haben, die Faszination bliebe, sagte Filmemacher Daniel Huhn im Dlf, auch für den Ort selbst. Gemeinsam mit zwei Kollegen hat er sieben Lichtspielhäuser im Ruhrgebiet als Webserie porträtiert.

Regisseur Daniel Huhn im Corsogespräch mit Juliane Reil | 15.06.2018
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    Autokino „Drive In“ in Essen - 1000 PKW finden im letzten Autokino des Ruhrgebiets Platz (Daniel Huhn)
    Vielleicht erinnern Sie sich an den Film "Cinema Paradiso"? In dem Film Giuseppe Tornatore geht es um einen gefeierten Filmemacher, der nach Jahren an den Ort seiner Kindheit zurückkehrt. Das lokale Kino spielt dabei eine prägende Rolle. Mit ratterndem Projektor und plüschigen Kinosesseln ist es ist ein Zufluchtsort, ein Raum zum Träumen – gewesen, muss man sagen, denn es steht nicht mehr. Es ist nur noch eine Erinnerung.
    Sieben Episoden, sieben Portraits
    Diesem besonderen Ort, dem Kino, hat sich auch Daniel Huhn gewidmet. Gemeinsam mit zwei anderen Filmemachern, Stefan Kreis und Benjamin Leers, hat er "Heimatkino-Ruhr" ins Netz gestellt. Sieben Episoden, sieben Portraits, erzählen von Lichtspieltheatern aus der Region.
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    Großer Saal der 'Schauburg' in Gelsenkirchen-Buer. Ein Kino aus dem Jahr 1928 ("Auschnitt aus "Heimatkino-Ruhr") (Daniel Huhn)
    Teilweise wirken die porträtierten Lichtspielhäuser wie opulente Opernhäuser aus einer vergangenen Zeit. "Die Orte, die wir gefunden haben, die Abspielort für Filme sind, sind auch selbst recht filmisch", sagte Huhn. Deshalb sei es auch der Anspruch gewesen, selbst eine cineastische Erzählweise für die Portraits zu wählen.
    Spagat zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit
    Die Menschen, die in den Kinos arbeiten, seien Überzeugungstäter. Leidenschaft und Begeisterung seien aus Sicht des Filmemachers aber auch notwendig. Die Betreiber von Lichtspielhäusern müssten schließlich den Spagat zwischen Kunst und Wirtschaftlichkeit schaffen. Die Strategien des Überlebens seien unterschiedlich. Am wichtigsten sei die Bindung an ein Publikum.
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.