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Die Landkommune - Eine Reise in die Provinz

Die Tür eines mit einem Herz verzierten Toilettenhäuschens auf einem Bauernhof in Hessen.
Idylle oder gescheiterte Utopie? Was ist aus den Stadtflüchtlern der 70er Jahre geworden? © picture alliance / dpa / Heiko Wolfraum
Von Joseph Berlinger · 19.07.2015
Der Wunsch, die Stadt mitsamt ihren Zwängen hinter sich zu lassen und sein Heil in der Flucht aufs Land zu suchen, ist so alt wie der Zivilisationsüberdruss und die Sehnsucht nach gelebter Utopie. Vor allem in den 70er-Jahren fiel diese Idee bei den Anhängern alternativer Formen des Zusammenlebens auf fruchtbaren Boden.
Was ist aus den Großstädtern geworden, die einst auf das Land gezogen sind, um neue Lebensformen auszuprobieren? Haben sich die bunten Einödhöfe mit ihren Regenbogen-Idealen aufgelöst in bürgerliches Wohlgefallen? Sind sie aufgekauft von hippen Börsenmaklern und zu Edelimmobilien schicksaniert? Oder haben sich die Kommunarden selbst erledigt? Gescheitert am Traum vom gemeinsamen Eigentum und freier Liebe? Maßlos überfordert von Freiheit, Gleichheit, Selbstbestimmung? Verarmt durch dilettantisch-ahnungsloses Wirtschaften? Genervt von der Solardusche und der Komposttoilette? Joseph Berlinger ist tief in die Provinz gereist, um einige der letzten Landkommunen aufzuspüren und die Veteranen einer gelebten Utopie zu befragen.
Produktion: BR 2014