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Fehlstart iranischer Rakete
Die Simorgh schaffte es nicht ins All

Mitte Januar ist eine Simorgh-Rakete vom Imam-Khomeni-Weltraumbahnhof südöstlich von Teheran gestartet. Die Rakete erreichte zwar eine Höhe von etwa fünfhundert Kilometern, stürzte jedoch zurück zur Erde und versank im Indischen Ozean.

Von Dirk Lorenzen | 27.04.2019
Das Bild zeigt den Start einer iranischen Rakete in einer Wüste.
Start einer iranischen Simorgh-Rakete 2017 (ISA)
Der iranische Informations- und Kommunikationsminister berichtete, dass es Probleme mit der dritten Stufe gegeben habe. Dadurch war die Simorgh zu langsam, um in eine Erdumlaufbahn eintreten zu können. An Bord befand sich ein hundert Kilogramm schwerer Satellit zur Erdbeobachtung. Der Satellit hieß Payam-e Amirkabir – Payam bedeutet Botschaft. Er sollte auf einer um fünfundfünfzig Grad geneigten Bahn die Erde umkreisen und Farb- und Schwarz-Weiß-Bilder aufnehmen, berichten iranische Medien.
Es ist das erste Mal, dass offizielle Stellen des Iran das Scheitern einer Weltraummission einräumen. Bisherige Fehlstarts waren stets nur von ausländischen Beobachtern aufgedeckt worden.
Kein Zweifel: Unsere Erde ist eine Kugel im Weltraum (NASA)
Der Iran gehört zu den elf Ländern, die bisher Satelliten in eine Erdumlaufbahn geschickt haben (NASA)
Auch die Vorbereitungen zu diesem Start hatten Fachleute außerhalb Irans verfolgt. Die Firma Planet, mit Sitz in San Francisco und Berlin, betreibt eine große Flotte kleiner Erdbeobachtungssatelliten. Täglich hat sie Bilder des Weltraumbahnhofs geliefert. Die Startvorbereitungen waren klar zu erkennen, etwa das Aufstellen der Rakete oder das Bewegen von Containern mit Ausrüstung.
Die Simorgh-Rakete hat bisher noch nie die Erdumlaufbahn erreicht. Das ist bei der kleineren Safir-Rakete anders. Mit ihr hat der Iran seit 2009 bereits mehrfach Kleinsatelliten ins All geschickt.