Archiv


Feste Position im Computermarkt

von Armin Amler

    ... It's a wonderful World ...

    So klang es in dieser Woche durch das Moscone-Center in San Fransisco dass Steve Jobs auf der McWorld mit dieser Zeile anfing - wie immer in Jeans und schwarzem Pulli, seinem Markenzeichen ... deutet darauf hin, dass leider nicht alles wunderbar ist, in und auf der MacWorld. Trotz seiner überzeugenden Vorstellung wiesen Analysten auf ein fürchterliches Weihnachtsgeschäft hin, auf ein zögerndes Publikum - und auf die Tatsache, dass es nach wie nicht einfach ist, mit einem stark begrenzten Haushaltsbudget den Umstieg zu Apple-Produkten zu vollziehen.

    Ein großer Teil der Präsentation auf dieser MacWorld lag in der fortschreitenden Digitalisierung, an der Apple einen großen Anteil hat Beginnend mit einer Vielzahl portabler Geräte und Einrichtungen, die man mit Desktop- und Laptop-Computern synchronisiert und mit einer neuen Möglichkeit, eine Leicht-Version zum Editieren von Video und Audio einzusetzen, für unter 300 Dollar, und einem minimalen Aufwand zur Eingewöhnung. Bild und Film und DVD, alles lässt sich nunmehr nahtlos integrieren - und wenn man schon mit Apple arbeitet - das DVD-Authoring kostet nur noch 49 Dollar.

    Und was das Internet betrifft - ein neuer Browser! Ein Seitenhieb auf den Internet Explorer - auch wenn ihn Steve Jobs nicht namentlich attackierte, sondern stattdessen die Vorteile des neuen Produkts anpries:

    Warum tun wir das? Geschwindigkeit! Es ist der schnellste Browser auf dem Mac - dreimal so schnell als das, was Anwender benutzen. Er ist sehr, sehr einfach, leicht zu verstehen, eine völlig neuartige Art und Weise, mit Bookmarks umzugehen - und eine völlig neue Methode, das Bookmarks-Archive handzuhaben. Und außerdem - Google direkt auf dem "Toolbar" ... Sie können mit "Snapback" sofort zum Anfang von Google oder einer beliebigen Webseite zurückschalten, auf der Sie sich gerade befinden.

    Nach dem Safari kam der zweite wesentliche Streich auf der ersten MacWorld des Jahres: Ein massiver, superflacher Laptop-Titan-Computer mit 17 Zoll-Breit-Bildschirm, der die Massen begeisterte, weil es auf dem Windows-Sektor nichts vergleichbares gibt. Und dann: das Gewicht - nicht einmal 4 kg!

    Trotzdem 60 GB Festplatte, 512 MB RAM und der eingebaute DVD-Recorder - das sind massive Vorteile, wenn auch für 3 300 Dollar. Ein kleines Power-Book bietet Apple für rund die Hälfte an, ausgestattet mit einer 40 GB Festplatte und Bluetooth ist ebenfalls vorhanden.

    Ein Gigahertz G4, wirklich schnelle Graphiken mit 64 MegaBytes, und nun etwas Neues - heute stellen wir vor, FireWire 800, es läuft mit 800 Megabits pro Sekunde, schneller als Firewire 400, schneller als USB 2 und lassen Sie mich bei den Anschlüssen zeigen, wir sind die einzigen, die einen Gigabit-Ethernet-Anschluss haben, S-Video-Ausgang und Digital-Video, wir haben einen zweiten USB-Port, wir haben einen Line-Eingang und Kopfhörer.

    Eine wesentliche Strategie, die Apple schon seit einiger Zeit verfolgt, besteht darin, Windows-Benutzer einzufangen - sie mit dem typischen Apple-Design und den Innovationen zu fesseln und zum Übergang auf Mac's zu bewegen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Software - nicht nur die Apple eigene - sondern auch Windows-Software, die übernommen, von Windows abgetrennt und dann nur für Macs zugänglich gemacht wird. Dafür gibt es ein Beispiel nach dem anderen. Wird diese Strategie gelingen? Das wagen amerikanische Analysten zur Zeit nicht, vorherzusagen. Aber sie weisen darauf hin, dass es Windows-Anwender - die noch immer eine deutliche Mehrheit bilden, verärgert - und das ist keine gute Geschäftsstrategie.