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Festival Resonanzen Wien 2020
Mariengesänge aus Südamerika

Eine spanische Zarzuela trifft auf südamerikanische Mariengesänge, überschwänglich musiziert vom kubanischen Ensemble Conjunto de Música Antigua Ars Longa. Einer der Höhepunkte vom Wiener Resonanzenfestival 2020.

Am Mikrofon: Rainer Baumgärtner | 22.07.2020
    Mehrere Personen in weißen Gewändern lachen in die Kamera und tragen Instrumente.
    Das kubanische Ensemble Ars Longa erforscht die Alte Musik Lateinamerikas. (lemontquidomine)
    Das jährliche Festival ‚Resonanzen‘, die größte Alte-Musik-Reihe Wiens, findet stets im Konzerthaus mit seinem 1913 vollendeten Jugendstil-Gebäude statt. In diesem Jahr war der ungewöhnliche Festivaltermin Ende Januar eine glückliche Fügung, denn kurz vor Ausbruch der Corona-Krise konnten noch alle Programmpunkte mit Gästen aus Europa und Amerika planmäßig über die Bühne gehen.
    Unter dem Motto "Die 10 Gebote" waren die Konzertinhalte breit gestreut, doch es gab auch Bezüge zwischen einzelnen Konzerten. Das spanische Ensemble La Grande Chapelle stellte ein experimentelles Drama mit gesprochenen und gesungenen Texten sowie instrumentalen Zwischenmusiken vor. Juan Hidalgo hat dafür im Jahr 1653 ein Libretto von Calderón vertont, das auf dem antiken Mythos von Perseus und Andromeda basiert. Spanisch war auch eine der gesungenen Sprachen beim lebhaften Auftritt des Conjunto de Música Antigua Ars Longa. Das kubanische Ensemble präsentierte lateinamerikanische Musik aus der Zeit um 1700 zu Ehren der Jungfrau Maria, Gesänge mit starken spanischen Einflüssen.