Donnerstag, 25. April 2024

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FIFA
"In der Fußball-Welt zählen nur drei Dinge: Geld, Geld, Geld"

Die Winter-WM 2022 in Katar kommt trotzt aller unschönen Begleitumstände. Die FIFA hat sich mit den mächtigen europäischen Vereine mit einer immensen Entschädigungszahlung Ruhe erkauft, sagte Sportpolitik-Experte Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung.

Thomas Kistner im Gespräch mit Astrid Rawohl | 21.03.2015
    Thomas Kistner, Sportredakteur bei der "Süddeutschen Zeitung"
    Thomas Kistner, Sportredakteur bei der "Süddeutschen Zeitung" (Deutschlandradio - Hendrik Maaßen)
    FIFA-Präsident Sepp Blatter habe mit den erhöhten Entschädigungszahlungen bewiesen, dass er das Spiel mit seinen Gegnern perfekt beherrsche, analysierte Kistner in der DLF-Sendung "Sport am Samstag". "Sepp Blatter hat damit noch einmal deutlich gemacht, dass in der Welt des Fußballs nur drei Dinge zählen: Nämlich Geld, Geld und noch mal Geld."
    Durch die enormen Geldsummen hätten die Vereine und Verbände allerdings die Chance vertan, in Zukunft gegen die Entscheidungen der WM-Vergabe oder sogar eine Neuvergabe der WM vorzugehen.
    "FIFA ist das Problem los"
    "Wenn die Bundesliga und Premier League sich zusammen tun würden, wäre eine WM nicht möglich", sagte Kistner auf die Frage hin, ob noch mit einer Boykottforderung zu rechnen sei. "Es gibt hier Druckpotential ohne Ende, aber man muss es auch ausüben wollen."
    Sepp Blatter habe durch die Entscheidung seine Ruhe, erklärte Kistner im DLF. "Das ist der Deal." Und die FIFA habe das Problem vom Hals. "Denn ganz offenkundig kann sie es nicht lösen, denn sie hat die WM ja selbst vergeben."
    Das vollständige Gespräch können Sie bis mindestens 21. September 2015 nachhören.